Myrd aus Dänemark. Die Landsmänner von Angantyr haben bei dem selbstbetilten Debut "Myrd dig selv" mitgewirkt. Zweitere konnten mich nie richtig begeistern, aber kosmopolitisch wie man heutzutage ist, gibt man dem Unbekannten dann doch frohlockend eine Chance und lässt sich auf mögliche Überraschungen ein.

Und diese schlagen nicht unbedingt ein wie eine Bombe, lassen mich aber auch nicht völlig kalt. Nachdem das vierminütige Intro "Articulo mortis" vorüber ist und ich vom dort präsentierten Folterkeller-Klangspektakel gelangweilt den Kopf auf die Tischplatte vor mir fallen liess, lässt mich bereits der Anfang von "Ingenting" wieder aufhorchen. Ein gut frostiges Riff im Downtempo. Ein einsetzender Bass. Eine Inszenierung, die zunächst an die schwedischen, trotz misanthropischer Suizidpropaganda immer noch lebendigen Shining erinnert; allerdings recht früh umkippt. Nämlich dann, wenn die auf dem Album dominierende Spielart einsetzt.

Frei nach dem üblichen Motto "Das Rad (bzw. Petruskreuz) nicht neu erfinden" drücken die Dänen uns dann nämlich äusserst komplexe Songstrukturen ins Gesicht. Die Grundfärbung beinhaltet als wesentlichen Bestandteil unüberhörbar mittelalten Goud... öhm, Gorgoroth. Markant und Aushängeschilder für besagte Komplexität sind allerdings die zunächst konfus wirkenden Spielereien mit Tempo und Rhythmus.

Die unverkennbare skandinavische Spielart des Schwarzmetalls wurde vom sechsköpfigen Nachwuchsgetier Myrd ausgezeichnet adaptiert. Gipfelnd im grandiosen Stück "Medlidenhedsdrab" liefern die Herren ein schönes Werk für Freunde des von Weltschmerz angehauchten, aber noch vom traditionellen Zorn dominierten Black Metal. Für den Anfang sehr, sehr gut.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Purity Through Fire

Veröffentlichung

3/2011

Format

CD

Land

Genre

Black Metal