Nicht dieses Mal.
Dieses Mal lasse ich das Scheibchen gnadenlos ins bedeutungslose Mittelfeld abrutschen; und das nicht etwa, weil Drapsnatt mit "Hymner Till Undergangen" ein einzigartig schlechtes Langeisen abliefern, denn das ist es objektiv gesehen nicht, sondern weil sich die Schweden meilenweit unter Wert präsentieren und es sich auf ihrem Zweitling zu leicht gemacht haben.
Im Vergleich zu zahlreichen anderen Veröffentlichungen des Black-Metal-Genres lässt das nordische Duo zwar ordentlich die Fetzen fliegen, aber ich habe mir einfach mehr erwartet als spröden Skandinavien-Schwarzmetall von der Stange.
Krampfhaft versucht man, das übliche Gerassel mittels Keyboardteppichen und Folk-Einflüssen aufzupumpen, was stellenweise auch gelingt, im Endeffekt den durchschnittlichen Standard des Songwritings aber nicht überschminken kann.
Die Schreistimme klingt nach Depressive Black, was nicht so richtig zu den wankelmütigen Melodien passen mag, die im Wesentlichen zwischen Raserei und diversen verträumten Passagen umherstolpern, manches Mal aber von so etwas wie rockigen Riffs aufgerüttelt werden.
Was denn nun?
So wenig entscheidungsfreudig man sich beim Zusammenhäkeln der Kompositionen auch angestellt hat, so vortrefflich hat man sich hinsichtlich der Produktion entschieden - und zwar für einen patenten Sound-Engineer, dem zwar nicht namentlich die Ehre erwiesen wird, der aber hörbar weiss, an welchen Reglern er zu drehen hat.
Fazit:
"Hymner Till Undergangen" ist typisch schwedischer Folk Black Metal, der leider ohne Reize auskommen muss und daher auch ausschliesslich von echten Skandinavien-Fans konsumiert werden sollte, die um jeden Tonträger aus dem Land der Elche herumtanzen, als handle es sich dabei um das goldene Kalb.
Objektiv nicht durch die Bank übel, aber schlichtweg zu wenig für eine ambitionierte Truppe wie Drapsnatt.
Albuminfo
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Punkte |
3/5 |
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Label |
Frostscald Records |
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Veröffentlichung |
9/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |
