Die Vorboten finden sich schon im Intro von Alasses Erstling "The Fall Of Nemrael", welches mit "Iudicium Diaboli / Venio Ut Te Moneam!" den für ein Intro üppigsten Titel trägt, der mir bis dato untergekommen ist.
Dumm nur, dass das eröffnend angebrachte Stück eher in Peinlichkeit darben muss, denn als Medium finsterer Erhabenheit zu fungieren; dünne Samples aus der Dose imitieren Donnergrollen und Kirchenglocken und dienen letztlich als Metronom für die beigemengten Instrumente.
Authentizität, ab mit Dir in den Staub.
Leider bietet der Rest des Albums genau das, was im Intro Andeutung findet:
Viel Computersound und erfolglose Versuche, durch beliebige Melodien das Prädikat Epic Black Metal zu erringen und zumindest in die Nähe von Summoning geschoben zu werden.
Von Minute zu Minute trudelt man tiefer hinein in diesen bizarren Strudel von Pseudo-Epik und Kinderzimmer-Tonstudio und ehe der letzte Eierkarton an der Wand plaziert ist, ist die Fassade gefallen und greifbar nahe liegt die Vermutung, nicht nur das Schlagzeug und die predigende Warcraft-Sample-Stimme seien der Konserve entlockt worden, sondern auch die Gitarre und der praktisch nicht vorhandene Tieftöner.
Lediglich die nervige Keifstimme scheint selbstgemacht - immerhin.
Überraschend transparent ist die Produktion, was nach eingehender Kontrolle durch die Computer-Instrumentierung erklärt und abgetan werden darf.
Unterm Strich schreiben sich Alasse selbst ab und werden mit "The Fall Of Nemrael" weder einen Platz im Kuriositätenkabinett, noch einen Sitz auf dem Black-Metal-Olymp einheimsen können.
Vielmehr wird die slowakische Zwei-Mann-Truppe schon bald vergessen sein und hätte man nicht zumindest ein verträumtes und stimmungsvolles Cover-Artwork abgeliefert, so wäre man in Vollendung baden gegangen.
Optisch ein Highlight, akustisch ein Totalausfall.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
9/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |