Als allererstes kann man sagen: was für ein sperriges Album! 76 Minuten sind definitiv etwas Besonderes. So einen Monolithen muss man erst mal durch hören – da hilft auch eine hohe Qualität nicht allzu viel – es ist die ersten paar Male oder wenn man nicht in der richtigen Stimmung ist, einfach anstrengend. Somit ist die Lage ähnlich wie bei Angantyrs "Hævn". Jedoch birgt so eine Spielzeit auch seine Vorteile: Man kann sich, wenn man die Zeit hat, herrlich in der Musik verlieren. Und genau dafür ist Ambient Black Metal ja eigentlich wie geschaffen. Die Produktion besitzt viel Untergrundcharme, ist verhallt, einnehmend... passend? Ja!
Im ersten Drittel hatte ich das dumpfe Gefühl, dass "II" nicht so recht in die Gänge kommen will. Allerdings wurde es mit fortschreitender Spielzeit besser – vielleicht war man dann einfach mehr im Album "drin". Dankbar bin ich übrigens dafür, dass auf den weinerlichen Jaulgesang, der bei Ambient- oder Depressivebands (zu denen Spectral Lore nicht(!) zählt) ja fast zum guten Ton gehört, verzichtet wurde. Die Aufmachung ist übrigens auch sehr schön und es finden sogar mal Farben ausser Schwarz, Weiss und Grau Verwendung. Sehr gelungen das Ganze!
"II" ist meiner Meinung nach gelungen. Nichts Bahnbrechendes, aber etwas Schönes. Man muss sich nur mal die Zeit dafür nehmen. Aber vielleicht liegt darin der Knackpunkt für dieses Album. Gerade für Spätsommer- oder trübe Herbstabende vermutlich genau das Richtige. Man höre nur mal "Where Nature Will Not Ever Yield To Man" und man weiss, wovon ich rede!
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Temple Of Torturous |
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Veröffentlichung |
7/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |