Das Soundgewand steht der Platte sehr gut. Sehr klar und ausdifferenziert, aber mit Charakter und Druck versehen.
Obwohl das Keyboard gelegentlich für meinen Geschmack etwas zu laut und bekannt orchestral tönt, passt das alles unglaublich gut zusammen. Spätestens ab dem dritten Durchgang musste ich meine Abneigung ad acta legen und mir eingestehen wie gut hier komponiert wurde. Hat man erstmal einen Song im Ohr, fallen die anfänglichen Probleme komplett unter den Tisch.
Für mich ist es wirklich schwer, hier Paradebeispiele zu finden, aber nach den ersten beiden recht flotten und teilweise frickeligeren Liedern ist "In A Firmness Loop Day" eine derb groovende und rockig angehauchte Deathballade, wie sie nur wenige zu meistern wissen ohne verkitscht zu wirken.
Obgleich "Infinite Process One" durch den regelmässigen Wandel von Metal zu "Elektro" (nur Schlagzeug und Keyboard, ganz vereinzelt noch eine Effekt versehene Gitarre) sehr eigenwillig und interessant ist, folgt der eigentliche Hit des Albums direkt im Anschluss. "Sulphur's Song, The Swan Died" hat alles, Geschwindigkeit, Melodie, eine Strophe, die von einer verzerrten und einer unverzerrten Gitarre getragen wird, tolle Breaks und einen umgarnenden Mittelpart.
Fazit: Wer auf melodiebewussten DM steht und nicht immer den selben Tee neu aufgegossen zu sich nehmen mag, sollte sich diese Band merken. Gute Musiker mit grossartigen Ideen, frisch, unverbraucht und vor allem eigenständig.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Punishment18 Records |
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Veröffentlichung |
6/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |