Es ist noch immer beeindruckend, mit welcher Selbsttreue diese vier Österreicher ihr Ding durchziehen. Seit 1992 bereichern Mastic Scum die Szene durch ihren ureigenen, erfrischenden Stil. Nachdem die Erstveröffentlichungen besonders dem Grindcore gewidmet waren, hat man sich nun wieder vorwiegend dem Death Metal zugewandt. Es werden dabei noch immer Elemente des Hard- und Grindcores verarbeitet und in die wunderbar strukturierten Songs eingeflochten. Dabei wäre das Liedgut des neuen Langeisens auch nicht auf den alten Mastic Scum Splits mit den Grindcore-Grössen Haemorrhage, Rotten Sound und Fleshless fehl am Platze.

Mastic Scum bezeichnen "Mind" selbst als das heftigste Album, welches sie je eingespielt haben, und damit haben sie auch verdammt recht. Wer allerdings denkt, man sei aufgrund der Aggressivität und Brutalität engstirnig und nicht in der Lage Abwechslung zu bieten, der irrt gewaltig. Allein der brachiale Opener "My Minds Mine" bietet alles, was Mastic Scum je ausgemacht hat: unglaubliche Aggressivität, eine gute Portion Groove, treibende Blastbeats, eine messerscharfe Gitarrenarbeit und einen einprägsamen Refrain. Nicht umsonst hat man diesen Song ausgewählt, um dazu einen Videoclip zu drehen. Dieses Video ist unter anderem auch auf der CD vorhanden, wobei sich das Ergebnis wahrlich sehen lassen kann.

Aber der Vierer kann nicht nur gute Musik machen, sondern auch intelligente Lyrik verbreiten. Die Texte handeln von den Problemen unserer Gesellschaft und sind folglich nur sozialkritischer Natur. Sowohl Musik als auch Texte ergänzen sich perfekt, da sie sich unweigerlich in die Gehörgänge bohren. Dabei ist es beachtlich, mit welcher Spielfreude und der daraus resultierenden Intensität die 13 Lieder in Szene gesetzt sind.

Schlussendlich haben sich Mastic Scum wieder einmal selbst übertroffen und legen mit "Mind" eine absolut eigenständige Hammerscheibe vor, der so schnell wohl niemand den Rang ablaufen wird.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Cudgel Agency

Veröffentlichung

10/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal