Frontmann Stefan Traurig malträtiert sein Gesangsorgan gekonnt von fiesem Gekeife zu räudig tiefem Krächzgesang. "Cleane" Gesangspassagen sind auf "Wage Of Disgrace" doch eher rar gesät. Die flinken Gitarrenläufe jagen ein klangreiches Riff nach dem anderen aus den Boxen. Die doppelläufigen Leads zeugen von handwerklich blitzsauberer Arbeit. Auch der Schlagzeuger zeigt klar, wo der Dampfhammer hängt. Vor allem beim Song "Lies" fällt dieser mit seinem Drumming positiv auf.
Für meinen Geschmack wurde wieder mal beim Einsatz der Keyboardklänge etwas übertrieben. Da wäre weniger einfach mehr gewesen. Ausserdem fehlt es den einzelnen Songs an Wiedererkennungswert. Da helfen auch die paar eingestreuten Sequenzen wie ein kurzer Radiobericht beim Antikriegssong "Lies" oder ein wenig orientalisches Geplänkel auf "Blood Money" nicht gross weiter. Ich wünsche mir, dass Lost Dreams an ihrer eigenen Identität arbeiten und in ihrem nächsten Album den roten Faden finden für ein ganzheitliches Konzept. Dafür überzeugt die fette Produktion mit einem knackigen Sound.
Insgesamt präsentieren Lost Dreams ein solides Melodic Death Album mit einigem Verbesserungspotential.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Twilight Zone Records |
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Veröffentlichung |
6/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |