Schade, denn wäre dem so, dann hätte ich richtig Spass an "Shrouded In Mystery", dem Zweitling der Österreicher Avenging Angels.
Sintflutartig brechen hier nämlich die mit Schnörkel überfrachteten Klangwellen durch sämtliche Dämme und lassen dem Konsumenten das trübe Wasser alsbald bis zum Halse stehen.
Der klare Blick fürs Wesentliche ist schnell verloren und ohne am Reissbrett entworfen worden zu sein prasseln wirre Melodien auf mich herunter, die vollgepackt sind mit verschiedensten Ansätzen aller Art, was es unmöglich macht, zu folgen, da jeder Gedanke umgestürzt wird, ehe er noch zuende gedacht ist.
Präsentes aber wenig druckvolles Riffing sonnt sich im wirklich tollen zweistimmigen Gesang, bringt kreativ aber zu wenig Ordnung ins Geschehen.
Dicke Keyboards werden wann immer möglich ins Spiel gebracht und zwischen Stimme und Gitarre gekleistert, wohl in dem Ansinnen, dem Tonmaterial eine gewisse Bindung oder Dichte zu verpassen und die Idee von Atmosphäre anzukratzen.
Grossen Nachholbedarf trägt die Produktion in sich - weder gelingt der akustische Tiefgang, noch ist dem Mixer gelungen, der Macherei den nötigen Arschtritt zu versetzen.
Ach ja, und die Spielfehler und rhythmischen Unsicherheiten sollte man bis zum nächsten Studiobesuch auch hinter sich gelassen haben, denn hier wird doch recht plakativ der Amateur-Status aufgezeigt.
"Shrouded In Mystery" steckt zweifellos voller Inbrunst, Herzblut und Liebe zum Detail.
Leider scheitern die Avenging Angels aber ein ums andere Mal daran, diese Zutaten schmackhaft zu vermengen und versickern nach und nach im überschweren Chaos der eigenen Motivation.
Die guten Ideen ordnen und umsetzen, die Schwachpunkte ausfeilen und eine brauchbare Klangschmiede konsultieren - dann wird beim dritten Versuch eventuell ein Sprung nach vorne.
Oh, und bitte um ein vernünftiges Artwork kümmern!
Albuminfo
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Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
5/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |
