Weeping Birth's zweiter Streich hat dieses Jahr das Licht der Welt erblickt. Nach den Informationen im Booklet wurde der zwar schon vor 4 Jahren fertig gestellt, aber erschienen ist es trotzdem erst vor ein paar Monaten. Damit ist es insgesamt das zweite Album, das Vladimir Cochet neben Mirrorthrones "Gangrene" dieses Jahr auf den Markt geworfen hat.

Im Gegensatz zu Mirrorthrones barockesquer Musik gibt sich Weeping Birth sehr ungestüm und ist eindeutig dem Death Metal verschrieben. Mit einem Affenzahn legen Weeping Birth auch schon los und nehmen den Fuss praktisch über die gesamte Spielzeit nicht mehr vom Gas. Und das bei insgesamt über 70 Minuten und Liedern mit bis zu neun Minuten Spielzeit. Leider krankt das Ganze auch an den genannten Spielzeiten, denn über eine solch lange Dauer die Aufmerksamkeit des Hörers zu behalten ist ohnehin schon schwer genug - Aber bei derartigem Geknüppel ist es eine wahre Herausforderung.

Leider sind Weeping Birth dieser nicht ganz gewachsen. Einerseits liegt es daran, dass sich viele unterschiedliche Passagen nicht grossartig voneinander unterscheiden, andererseits macht einem die Produktion etwas zu schaffen. Die Gitarren sind insgesamt sehr basslastig, was es zwischendurch - insbesondere wenn der Gesang einsetzt - sehr schwer macht, zu erkennen, was da genau gespielt wird. Ausserdem sind Stimme und Schlagzeug dermassen präsent im Mix, dass die höher gespielten Gitarren oftmals sehr in den Hintergrund rücken. Am Schlagzeug selbst muss ich jedoch noch etwas mehr aussetzen. So sehr ich den Klang des Drumcomputers bei Mirrorthrones neuem Album auch schätze, hier wirkt das Ganze sehr deplaziert und künstlich aufgesetzt. Dabei liegt mein Augenmerk nicht einmal grossartig am gespielten, sondern am Klang selbst. Denn dieser klingt so dermassen offensichtlich nach Drumcomputer dass es bei der vordergründigen Präsenz auf dieser Scheibe sehr anstrengend wird, sich auf den Rest zu konzentrieren.

Wer diesen Klang allerdings verzeihen kann oder wem er sogar gefällt, der wird mit dieser Scheibe seine Freude haben, denn über Aggression und technische Finesse verfügt sie. Höchstens die oftmals ähnlichen Arrangements könnten dem Hörer hierbei noch den Spass verderben. Insgesamt ist es jedoch ein anständiges Album geworden.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Conatus Records

Veröffentlichung

8/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal