Finster und suizidal seucht das Zweitwerk der Polen Kły durch die Boxen. Schrill und dissonant hinterlässt das Machwerk spuren der Zerwürfnis und zerstört jeglichen Wunsch nach Wärme. Ihr atmosphärischer Black Metal setzt Akzente für Geduldshörer mit Forschungsdrang.
Denn leichte Kost verbreiten die Schlesier mit „Wyrzyny“ nicht. So roh und bedrückend mit einem Facettenreichtum, der von traditionellem Schwarzmetall bis hin zu progressiven Essenzen mit tragendem Klargeflüster, Sprechpassagen und Fauchen reicht, segeln die Mannen durch die Hochländer. Nicht einmal Melodien sind für Kły ein Fremdwort. Experimente mit Indie-Allüren und Grenzenlosigkeit in Sachen Gesang machen das Werk speziell. Gerade hier verzichtet die Formation auf genretypischen Urgeschrei, sondern hält sich im Vergleich zu Shining, Nyktalgia und Co in tieferen Gefilden und Klarsprache in charakteristischem polnisch.
Fast schon bizarr roh und gleichzeitig harmonisch dissonant bringt Kły die Widersprüche des Suicide Black Metal auf den Punkt. Mit „Wyrzyny“ schafft man sich einen beängstigend nuancenreichen Meilenstein. Wer sich an den polnischen Sprechgesang gewöhnen kann, greift hier in eine Schatztruhe.
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
Pagan Records |
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Veröffentlichung |
5/2020 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |