Der Silberling rast auf weiten Stellen durch die Ohren, Verschnaufpausen sind selten. Technisch ausgefeilt und spielerisch auf hohem Level vermag man so mancher etablierten Band das Wasser zu reichen. Die über dem sehr modernen Klang schwebende fernöstliche Melancholie verleiht den komplexen Strukturen Fragilität, Tiefe aber auch Farbe. Generell sind ihre Kompositionen jedoch eher unspektakulär und enttäuschenderweise verspielt die Band ihren Exotenbonus trotz Erhu und Spuren von orientalischen Einflüssen. Ihre Trumpfkarte, die Kultur nämlich, wird viel zu selten und auch zu ungezielt eingesetzt und die Taiwanesen laufen stets Gefahr im bedeutungslosen Meer der Dimmu of Filth-Klone zu versinken.
Es bleibt zu hoffen, dass ChthoniC ihr eigentliches Potential beim Nachfolgewerk besser zu nutzen wissen. Das Quintett ist eine Bereicherung für die Metallandschaft und es ist bestimmt keine Zeitverschwendung sich mit "Mirror of Retribution" zu beschäftigen, auch lyrisch. Nicht nur in den Texten spielen politische Themen eine grosse Rolle. Sie sind aktiv und engagieren sich. Bevor man die Asiaten aber mit dem "Metal hat unpolitisch zu sein"-Sprüchlein abkanzelt, lohnt es sich, etwas mit der Geschichte und Kultur Taiwans auseinanderzusetzen...
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Spinefarm Records |
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Veröffentlichung |
1/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |