Nightblood fielen mir bereits vor 2 Jahren in die Klauen und damals war ihre Demo "The First Blood", sagen wir mal dezent ausgedrückt, sau schlecht. Man hatte sich kurz vor den Aufnahmen von Sängerin und Schlagzeuger getrennt, die dann halbherzig trotzdem noch mitwirkten an der Aufnahme der Demo. Heute verfügen Nightblood wieder über ein komplettes Line-Up, spielen Konzerte und sind guter Dinge baldigst ein Album aufzunehmen. Die vorliegende Promo soll als Vorgeschmack dienen. Ich huste mal dezent.

Stephanie Portman heisst die neue Dame hinterm Mikrofon und eins ist absolut sicher. Sie ist um ein Vielfaches besser als ihre Vorgängerin. Allein in der Motivation, die in der Stimme mitschwingt. Jene lässt sich im Jargon wohl am treffendsten als sehr "soulig" beschreiben. Ob das für den von der Band propagierten Gothic Metal passend ist? Gewiss nicht.
Das Schlagzeug ist qualitativ auch verbessert worden, Samuel Bölsterli schwingt den Hammer. Aber was ist mit der Snare los? Die klingt wie eine auf Parkett geschmetterte Fernbedienung. Leider ist auch der Schülerband-Flair nicht ganz verschwunden. Vor allem das Aufmacher-Riff in "Torture" hat was vom Garagen-College-Punk. "L’Amore" ist dann das erste Lied der schweizerischen Truppe, das mir halbwegs gefällt. Growls und Gesang vereinen sich sehr ordentlich und die Stimme von Stephanie fesseln. Die Gitarrenarbeit bleibt sehr bescheiden anspruchsvoll.
"The Violence Of Greed" klingt dann etwas nach altem Black Sabbath und entpuppt sich als weiteres durchaus brauchbares Lied.

Nightblood pressen ihr musikalisches Schaffen zu sehr in vorgegebene Genres. Mit Gothic Metal hat das hier überhaupt gar nichts zu tun. Man sollte allen Mitgliedern kompositorische Freiheiten gönnen, um das jeweilige Können besser aufeinander abzustimmen. Experimente schaden nicht. Wenn nötig raus aus dem "Metal", rein in den "Rock".

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2010

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal