Mit einem wuchtigen Riff dringt der erste Song aus den Boxen in die Ohren des geneigten Hörers. Der erste Eindruck ist somit schon sehr positiv. Im Verlauf des Albums bemerkt man aber, dass hinter diesen Riffs ein gewisses Muster steht, das sich eigentlich stets zu wiederholen scheint. Man versucht allerdings durch Dynamik eine Abwechslung in die Songs zu bringen, was auch nur angebracht ist, da gewisse Teile doch etwas arg oft wiederholt werden und das bei dem angeschlagenen, eher gemächlichen, Tempo an gewissen Stellen haarscharf an der Grenze zum Langweiligen vorbeischrammt.
Ein zentrales Element auf "Turning Season Within" sind die Stimmen der beiden Vokalisten. Diese wechseln stets zwischen der tiefen Growl-Stimme von Anders Jacobsson und dem engelsgleichen Gesang Lisa Johanssons ab. Dadurch wird der Abwechslung zwar Genüge getan, aber generell folgt die Musik auch der gerade hörbaren Stimme, was das Album als Ganzes leider etwas eintönig wirken lässt. Zwar sind die Songs mit sehr schönen musikalischen Themen geschmückt, aber diese Abhängigkeit der Musik von den unterschiedlichen Stimmen lässt die Songs einander doch sehr gleichen. Die härteren Teile der Songs werden, aus offensichtlichen Gründen, eher den tiefen Growls überlassen, während die sanften oder zumindest rhythmusärmeren Teile mit Klargesang versehen sind. Dies führt leider auch dazu, dass es dem Album eindeutig an Höhepunkten fehlt. Die stetige Abwechslung zwischen sanft und hart lässt jeden harten Teil für sich als kleinen Höhepunkt erscheinen, aber darüber hinaus ist leider nichts weiter zu vernehmen.
Da jede Band, die sich die Bezeichnung Doom auf die Flagge schreibt, verpflichtet ist, in etwas gemächlicherem Tempo zu musizieren nehmen die einzelnen Abschnitte der Songs natürlich auch etwas mehr Zeit in Anspruch. Dies ist mit ein Grund, weshalb das Album die Qualität nicht über die ganze Spielzeit aufrechterhalten kann und im letzten Drittel zu einer Kopie seiner Selbst verkommt, denn wenn man an den letzten paar Liedern angelangt ist, merkt man, dass sich aufgrund des Tempos alles bisher sehr ähnlich angehört hat. Allerdings muss man Draconian zu gute halten, dass wenn sie das Tempo einmal etwas anziehen, sehr interessante Dinge zustande kommen. Allgemein sind die Kompositionen für ihr Tempo aber etwas zu simpel gestrickt.
Alles in Allem bleibt zu sagen, dass Fans dieser Musik und speziell dieser Band das Album durchaus mögen werden, denn der Wiedererkennungswert ist vorhanden und die kompositorische Arbeit für sich scheint ausgereift. Auch die Stimmen der Sänger passen sehr gut zur Musik und stellen somit keinen Störfaktor dar. Allgemein gesehen fehlt es dem Album - wie schön öfters erwähnt - eindeutig an Abwechslung.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Napalm Records |
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Veröffentlichung |
1/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Gothic Metal |