Für den geneigten Old-School-Thrash Fan gibt es rund um den Globus so das eine oder andere einschlägige Land, aus dem vermehrt gute und auch minder gute Horden das Licht der Unterwelt erblicken, um Lärm zu machen.
Eines dieser einschlägigen Länder ist definitiv Brasilien und von dort kommen auch die Protagonisten unseres heutigen musikalischen Ausfluges. Diabolic Force heisst das Trio und bringt nach zwei Demos mit "March to Calvary" sein erstes Album auf den Markt und das direkt über das No Colours Tochterlabel Metal Inquisition.

Wie der Name Diabolic Force und auch meine Einleitung schon vermuten lassen, haben Diabolic Force sich voll und ganz dem Old-School Thrash verschrieben und gehen dabei herrlich primitiv zu Werke. Zelebriert werden hier die alten Helden, besonders die Namen Venom und Celtic Frost springen mir häufig in den Kopf wenn ich "March To Calvary" lausche.
So geht man auf der Scheibe auch mit rumpelndem Schlagwerk, ranzigen Gitarren verdammt guten Vocals, die neben dem Text die ganze Zeit "Cronos! Cronos! Cronos!" zu schreien scheinen, zu Werke. Die einzelnen Stücke, welche die drei Herren da produzieren, sind sich zwar vom Songaufbau her sehr ähnlich und bringen keine Neuerungen, aber verdammt, es heisst Old-School, wer will schon was Neues, wenn er Old-School lauschen will, eigentlich ein Widerspruch, richtig? Also drauf geschissen.
Das Zeug was man schon seit gut 25 Jahren kennt und liebt, oder auch weniger, aber dass zumindest schon so lange produziert und gekannt und geliebt wird, gibt es hier wieder mal volles Pfund vor den Latz geknallt. Dabei scheren sich Diabolic Force einen Dreck dadrum, dass es primitiv wie Sau ist und dass die Songabläufe alle simpel und gleich sind und das tue ich auch. Simpel ist hier nur ein anderes Wort für eingängig und lieber gebe ich mir eine gute Restauration, als eine schlecht Innovation und von Letzterem gibt es leider viel zu viele.

Alles in allem bieten Diabolic Force mir zwar nichts Neues, aber dafür eine gelungene Erinnerung an Wohlbekanntes und wenn es gut ist, wen kümmert es schon ob man es schon tausendmal gehört hat? Tausendundeins können dann auch nicht schaden. Solide gemacht, wer auf Old-School-Thrash ohne grosse Schnörkeleien und Überraschungen steht wird mit dieser Scheibe sicherlich keinen Fehler machen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Metal Inquisition

Veröffentlichung

2/2010

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal