Der erste Song beginnt mit einer kurzen Gitarreneinleitung und geht sogleich über in fette Gitarrenriffs mit bombigen Drumming. Ein Song zum mitbangen und mitsingen. So sind wir das von Soulfly und Max Cavalera gewohnt und so gefällt es auch. Bei dem darauf folgenden Song "Living Sacrifice" verhält es sich ähnlich. Einfach gestrickt und den Refrain kann man auf Anhieb mitsingen. Ein echter Stimmungsmacher. Eine kurze Bridge und ein Solo bringen etwas Abwechslung und dann geht's schon wieder ordentlich weiter. Die richtige Sommer Party Musik. Bis auf die kleinen orientalischen Anleihen der Leadgitarre ändert sich bis zum fünften Track auch nicht wirklich viel. Wer aber jetzt denkt, Soulfly hätten ein Hammer Album abgeliefert wird mitten im fünften Lied eines besseren belehrt.
Besagter Song trägt den Titel "Mars". Bis zur Hälfte ist er noch schön kräftig und kann einen echt mitreissen. Von der Mitte weg setzt aber Gitarrengezupfe ein, welches für Brasilien sehr typisch erscheint. Kleine Reggae Einlagen, Schlagzeug und komische Geräusche im Hintergrund versüssen das Ganze noch. Beim nächsten Track bekommt der Hörer wieder fetteste Gitarrenriffs um die Ohren gehauen. Allerdings nur bis zum Refrain. "I believe" hat einen sehr gewöhnungsbedürftigen und popigen Hauptteil. Cleane Sprechpassagen werden unterstützt von einem Frauenchor-ähnlichen Synth. Sehr Radio tauglich. Die letzten eineinhalb Minuten haben die Jungs mit Keyboardklängen und sanften Gitarrengeschromme ausgefüllt. Also weiterdrücken und auf in die nächste Überraschung. "Moses" besteht fast nur aus Reggae Elementen, wie er der VIVA und MTV Konsumgesellschaft gefallen dürfte. Allerdings ist der Refrain schön fleischig - aber so kurz, dass er schon fast nicht auffällt. Am besten einfach weiterdrücken.
Nach dem Schock wird's zum Glück wieder etwas besser. Schnelle Riffs und schön aggressiv. Leider wird die Qualität der ersten fünf Lieder aber bei weitem nicht aufrechterhalten. Ab der Mitte gibt es dann auch wieder experimentelle Sachen, bei denen man wieder getrost weiterdrücken kann. Mit einer einminütigen und sinnlosen Einleitung beginnt der schnellste Track des Silberlings. Der schnelle Sprechgesang wirkt nur leider mehr komisch als sonst irgendetwas. Eine witzige Stimme in der Bridge und der langweilige "Refrain" lassen das Lied ebenfalls zum Weiterdrücker werden. Da gefällt das kommende Lied wieder viel besser. Die geilen Riffs animieren einen heftig zum Mitbangen. Doch wie immer: ab der Mitte wird schon wieder sinnlosest mit Keys und orientalischen Klängen experimentiert. Mittlerweile wird das ständige weiterdrücken schon nervig, aber es muss sein. Ein dummer instrumental Song à la Bud Spencer und Terence Hill-Film wird auch noch auf den Hörer losgelassen (ihr wisst schon: weiterdrücken) bevor das schlimmste aller Übel kommt.
Das letzte Stück Popmusik soll wohl als Scherz gemeint sein. Frauengesang nach bester Radio Popsternchen Manier in einem sehr ruhigen Soundgewand mit Gitarrengeschromme sind nur der Anfang. Da fragt man sich, kann es noch schlimmer kommen? Ja, es kann. Total falsch gespielte Blasmusik bietet eine mehrminütige Überleitung zu einem Störgeräusch, welches sich dann bis zum Ende des "Liedes" zieht. Aber wie gesagt, das soll sicher nur als sehr, sehr schlechter Scherz gedacht sein, oder?
Tja, würde es sich bei dem Silberling um eine billige MCD mit den ersten vier Songs handeln, dann bekäme diese von mir 12 von 13 Punkte. Allerdings ist es eine Vollpreis CD, auf die nur wenige gute Lieder gebannt wurden. Somit muss ich die Punktezahl dem angemessen vergeben.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Roadrunner Records |
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Veröffentlichung |
5/2004 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |