Und vom alten Kurs sind die Typen glücklicherweise nicht abgekommen. Nach wie vor haut Max Wilson seine unter vielen einzigartige Stimme raus, kreischend, flehend und doch dezent von Wut gesprenkelt. Die innovative Gitarrenarbeit von Bandgründer Gøran basiert noch immer auf der Kreation von puren Wänden aus Saitenpreschereien. Tiefer gestimmte Werkzeuge benutzt man somit, um an das Vorgängeralbum anzuknüpfen.
Tommy an den Drums erfüllt alle Erwartungen und strengt seine Muskeln aufs Maximale an. Die Beats hauen direkt ins Gesicht und verursachen blaue Flecken. Wieder bleibt einiges im Kopf hängen was Melodie und Gesang betrifft. Trotzdem, im Vergleich zum Voralbum fallen die Songstrukturen anders aus. Haben viele der Lieder zuvor doch gern auf ein grosses instrumentales Finale hinausgearbeitet, wechseln die Leitmotive nunmehr schon im Verlauf des Songs einige Male. Als würde eine zum Leben erwachte Note von eine Zimmerecke in die nächste spazieren. Das sorgt auf der einen Hand für Abwechslung, auf der anderen erzeugt es verwirrende Progressivität.
Und eben dieser musste die Authentizität weichen, die ich an "The Alleviation" zu schätzen wusste. Man scheint nun mehr Wert darauf gelegt zu haben, Lieder in die Länge zu strecken und abgefahren zu klingen. Der Hörer bekommt dadurch weniger Songs mit Nackenbrecher-Beats und melodischen Mid-Tempo Szenarien serviert, schade.
"Somnolence" ist letztlich noch ein erwähnenswertes Besinnungsstück, rein instrumental und friedlich.
Sworn Fans dürfen hier zugreifen, aber dürfen nicht etwas so intensives erwarten, wie es auf dem Vorgängeralbum zu hören war. Das ist schade, ich hoffe das nächste Album tritt wieder etwas mehr in die eigenen Fussstapfen und orientiert sich nicht ganz so unreflektiert an modernen Strömungen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Twilight Vertrieb |
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Veröffentlichung |
12/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |