Mich persönlich tangierte das Debut der Spanier, "Dementia", vielleicht aus diesem Grund nicht übermässig - vielleicht habe ich mich aber auch einfach nicht ausreichend informiert - wobei es natürlich auch viel verlangt ist, jeden Untergrund-Knallfrosch im Ohr zu haben.
Dieser Tage und nach sechs langen Jahren legen die Südländer jedenfalls nach und präsentieren "Sulphur", ihren Zweitgeborenen...
Gar nicht so verkehrt, was mir Shemhamphorash da zu Ohren bringen.
Aggressiver Black Metal, der gekonnt den Spagat hin zur üppigen Melodik meistert und dank der runden Produktion sehr überzeugend scheint.
Blickt man jedoch hinter die Kulissen, so bemerkt man sicherlich, dass mit nichts als Wasser gekocht wird und sich sowohl Variation wie auch Ideenreichtum an sich arg in Grenzen halten.
Zwar müht man sich redlich, seine nachvollziehbaren Strukturen von Lied zu Lied different auszuschmücken, entgeht aber nie der Durchschaubarkeit.
Abseits der Goldwaage attestiere ich "Sulphur" aber erhebliches Potenzial, da es neben dem musikalischen Grundverständnis auch einen absurden Feingeist erfordert, ein Album mit derart garstiger Klangkunst zu füllen, ohne platt oder klischeehaft zu wirken.
So reisst man weder handwerklich noch innovativ wirklich Mauern ein, hat insgesamt aber den Dreh raus und stellt irgendwie doch recht brauchbares Material wiedergegeben von einem interessanten Gesamtbild auf die Haxen.
Zuletzt übrigens ein rettender Einfall, zwei ausufernde Zwischenspiele ins Songgefüge zu häkeln, denn wo andere Scheiben an Interludes ersticken, lockert man hier das ansonsten sehr gedrungene Ganze auf und schafft Luft zum Atmen.
Wem nicht allzu authentischer aber dennoch stimmiger und in jedem Falle forscher Black Metal gefällt, dem wird "Sulphur" zusagen!
Albuminfo
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Punkte |
3/5 |
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Label |
Erzsebet Records |
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Veröffentlichung |
3/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |
