"Unborn Again"? "Reborn Again" wohl viel eher, schliesslich feiern Whiplash mit ihrem neusten Werk, dass elf Jahre nach seinem Vorgänger "Thrashback" nun auf den Markt geschm... äh, gethrasht wird, nicht nur ihr 25 Jähriges Bandjubiläum sondern auch die dritte Reunion in der Geschichte der Band und das im Zuge der Retro-Thrash Welle. Ein Schelm wer böses denkt.

Auf "Unborn Again" herrscht dann auch der Retro-Thrash, das geht schon bei Stück Numero uno so los und bleibt auch bis zum Ende der ganzen Scheibe so, jedoch klingen Whiplash hier in meinen Augen einfach nicht wie Whiplash oder sagen wir viel mehr, wie die Whiplash die ich kenne und liebe. Zu langsam geht man zu Werke, experimentiert zu viel, frickelt mit melodischen Gitarrenlinien und Leadparts und lässt einfach generell die ganze Power und Aggression vermissen, die zum Beispiel ein "Power And Pain" Album ausgezeichnet haben. Dazu trägt vor allem auch Sänger Tony Portaro bei, der in meinen Augen zu clean und zu lieb zur Sache geht und die richtige Portion Rotz in der Stimme vermissen lässt.
Zwar ist das Album an sich recht nett produziert, mit ordentlich Wumms und relativ modern, was man jetzt einschätzen kann wie man mag, aber irgendwie kann die ganze Sache nicht zünden.
Vor allem bei langsamen Stücken, wie "Hook In Mouth" oder dem indianisch angehauchten "Firewater" säuft das Whiplash-Schiff im Vergleich zu ihren alten Scheiben, aber auch mit der (jüngeren) Konkurrenz leider ab, es gibt einfach Bands die gerade mal zwei Jahre oder so existieren und es schaffen, besser nach Old-School zu klingen, als die Veteranen von Whiplash es auf "Unborn Again" tun, ein herber Schlag für den getreuen Whiplash Fan.

Doch ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht mir das gute zum Ende aufzuheben und so möchte ich doch auch an "Unborn Again" ein paar Edelsteinchen im Schlamm finden. So hat das Album durchaus auch gute Seiten, der eine oder andere Song, allen voran "Pittbulls In The Playground" kann mit der ganzen melodische Gitarren- und Gesangsliniengeschichte auch unglaublich punkten.

Offensichtlich wissen Whiplash noch wie es geht, man hat es nur anscheinend für 2/3 des Albums irgendwie vergessen, da hätte man lieber noch ein halbes Jahr an den Stücken schrauben sollen, anstatt so viel Belanglosigkeit auf den Hörer loszulassen. Schade eigentlich.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Pulverised Records

Veröffentlichung

11/2009

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal