Seit jeher exportieren die Holländer mit Truppen wie Gorefest, Sinister, Prostitute Disfigurement, God Dethroned, Legion Of The Damned, Detonation, Nox und Konsorten einen Hall-Of-Fame-Act nach dem anderen und es scheint kein Ende in Sicht, denn ohne Unterlass rücken neue Bands aus dem Untergrund nach, um dem Käse- und Tulpenstaat seine Spitzenposition warmzuhalten.
Seit 2004 mischen The Lucifer Principle im heimischen Metal-Zirkus mit, haben mit "Pitch Black Dawn" bereits einen Langspieler zu Buche stehen und legen dieser Tage mit "Welcome To Bloodshed" ihr Zweitwerk nach.
Gerne unterscheidet man sich inzwischen von den nationalen Ikonen; so agiert man wesentlich filigraner und weniger brutal als beispielsweise Prostitute Disfigurement oder Sinister, die seinerzeit wahre Monumente aus Hass, Aggression und Grausamkeit entfesselten, um die Hörerschaft an sich zu ketten.
Bei The Lucifer Principle führt primär erhabene Technik die Feder.
Mittelschwere Gitarrenschrammeleien bilden den Album-Standard und wechseln sowohl Rhythmus als auch Geschwindigkeit mit stoischer Konsequenz, was die neun Kompositionen als in sich geschlossene Kapitel zur Schau stellt und keine Langeweile aufkommen lässt.
Üppig verfährt man mit Soloeinlagen der Sechssaiter - man höre hierzu den Track "Death Resort", der von vorne bis hinten von den Gitarrensoli durchzogen wird und beinahe unter deren Last zusammenbricht.
Anders als die meisten Todesblei-Kombos erstarkt man nicht an den schnellen Passagen, sondern blüht im mittelschnellen Gang gänzlich auf, da hier die Instrumentierung am transparentesten zur Geltung gebracht wird, während die Knüppelparts ein wenig dem dominanten Schlagzeug zum Opfer fallen.
Die lauten Trommeln bleiben auch die einzige Schwachstelle der ansonsten durchweg überdurchschnittlichen Produktion, die dem Werk wunderbar zu Gesicht steht und das Album auf einen ansehnlichen Level hebt.
Wer also auf die stilistische Mischung aus Deathcore, Benediction und einem leichten Schuss Evergrey steht, der muss sich "Welcome To Bloodshed" zulegen, denn hier stimmt das Preis-Leitungs-Verhältnis.
The Lucifer Principle erfinden das Rad nicht neu, liefern aber Handwerk der Spitzenklasse ab und laden den Hörer zu der einen oder anderen Wiederholung ein.
In Ordnung - weiter so!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Apache Productions |
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Veröffentlichung |
9/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |