Etwas mehr als ein Jahr ist seit der recht guten Demo vergangen und Total Negation sind schon wieder zurück, mitsamt einem Plattendeal und einem vollständigen Debüt im Gepäck. Dieses Album ist auch für mich ein Debüt, denn es ist die erste Kritik in welcher ich eine Band behandle, zu welcher ich vorher schon eine Kritik schreiben durfte und selbstverständlich bin ich deswegen auch sehr interessiert, was in diesem Jahr so alles passiert ist.

Was einem zuerst einmal auffällt ist, dass hier nicht lange gefackelt wird. Kaum wird die CD angeworfen gewittert es dem Hörer bereits mit einem Blastbeat um die Ohren. Ebenso kraftvoll erscheinen die restlichen Instrumente, allen voran der Bass der in der Produktion einen sehr prominenten Platz innehat und dadurch auch zwischendurch mit sehr melodiösen Abschnitten glänzen kann. Eine Tugend die von der Demo übernommen wurde ist die vorhandene Abwechslung. Zwar wird zwischendurch eine Idee doch einmal etwas länger ausgehalten als sie tatsächlich unterhaltend ist, aber grundsätzlich kommen sehr viele verschiedene Riffs und Tempi zum Einsatz die durch die unterschiedliche Dynamik einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Was vielleicht nur wenigen auffällt sind die Texte, welche dieses mal statt in Englisch in Deutsch geschrieben sind. Zwar schön, dass hier noch versucht wird, in der eigenen Sprache zu dichten, aber leider sind die Texte wenig überzeugend. Einem Reimschema folgen sie nicht, und was da in den einzelnen Zeilen steht kann man milde ausgedrückt als mehr oder weniger imposant klingende Metaphern sehen, die aber weniger milde ausgedrückt nur wenig mitteilen. So kann ein ganzer Text zwar davon handeln, dass sich der Protagonist mies fühlt, aber Gründe dafür und Ausdrücke davon sind keine vorhanden.

Trotz der lyrischen Unzulänglichkeiten kann man die Musik für sich alleine doch als recht gut bezeichnen. Sie übertrifft viele der heutigen Kompositionen an Abwechslung und macht exzessiv Gebrauch von Dynamik und ungewöhnlichen Taktarten. Von daher wäre jedem, den die Texte nicht zu sehr stören geraten, seine Zeit in "Zeitenwende" zu investieren. Eine spürbare Veränderung und Verbesserung seit "A Life Lead By Sorrow And Not By Myself" hat eingesetzt, welche in Zukunft hoffentlich noch Perfektion erreichen wird. Potenzial ist noch vorhanden, nun bleibt nur noch zu hoffen, dass es vollständig ausgeschöpft wird.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Temple Of Torturous

Veröffentlichung

8/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal