Selber schuld! Polens Chaotengrinder haben euch gewarnt!

Sie haben es geschafft! Durch konsequente Wirrnis und scheinbarer musikalischer Willkür ein Werk abzuliefern, dessen permanente Reizüberflutung selbst das Vorgängerwerk in den Schatten stellt. Dennoch wirkt das Klanggut ausgereifter und durchdachter als je zuvor – glücklicherweise ohne Energie einzubüssen.

Irre Riffakrobatik im Endkampf mit dem unglaublichen und genauso erfrischenden Getrommel, genau so wie man das von Antigama kennt und vielleicht auch liebt. Aber wie sieht es mit dem neu verpflichteten Sänger aus? Konnte der schmerzliche Weggang von Lukasz Myszkowski verkraftet werden? Der neu angeheuerte Brutaloschreihals Patryk Zwolinski vermag die Fussstapfen seines Vorgängers locker auszufüllen.

16 mal wird auf "Warning" die Ordnung ins totale Chaos gestürzt, um daraus vorerst Unfassbares entstehen zu lassen. Wie schon Einsten meinte: "Nichts kann existieren ohne Ordnung – nichts kann entstehen ohne Chaos." Es braucht ziemliche Geduld, um zu begreifen und zu verstehen, aber die Zeit wird kommen, die Siluetten im Nebel nehmen klarere Struktur an und auch der Kontrast verbessert sich. Durch die geniale Produktion wird diesem Prozess nachgeholfen, zumindest ein wenig.

Ein schwieriges, komplexes aber starkes Werk. Bei Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie ihren Psychiater oder greifen Sie zu den Tranquilizern - oder drücken Sie ein weiteres Mal auf die Playtaste. Der Anhänger des modernen Grindcore wird kaum an dieser Scheibe vorbeikommen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Relapse Records

Veröffentlichung

7/2009

Format

CD

Land

Genre

Grindcore