Ich war ehrlich gesagt schon mental darauf eingestellt die folgende Platte gnadenlos zu zerreissen, vor allen nachdem ich vor dem ersten Durchhören die Fotos von With Hatred auf deren MySpace-Präsenz begutachtete. Okay, dachte ich, das ist höchstens `ne Schülerband die auf harte Socke macht. Als ich dann "The Stillborn" einwarf, überraschten mich nach kurzer Zeit gleich mehrere Dinge.

Um mal etwas untypisch anzufangen, zuerst war es wohl die Aufnahmequalität. Das Studio sah auf den Fotos dann doch extrem schäbig, wenn auch einladend aus. Dass in diesen Kellerräumen derart klare Aufnahmen gemacht werden können und eine so intensive, passende Mischung der Spuren möglich gemacht wurde, überrascht gewaltig. Daumen hoch!
Zum Anderen ist es schlicht und einfach das, was die vermeidlichen Milchbubis von With Hatred auf "The Stillborn" leisten, was mich vom Hocker haut. Von Schülerband kann hier wohl kaum die Rede sein. Gespielt wird beinharte, brutale Scheisse, wie sie eigentlich nur bei den Szenegrössen zu erwarten ist!
Die Schweizer Jungs beherrschen ihre Instrumente extrem und knüppeln in hohen Geschwindigkeitsdimensionen dahin. Erfüllt werden alle gängigen Etikettierkriterien, um With Hatred wahrlich in den Deathcore zu rücken. Die Gitarren geben sehr häufig Breakdowns zum Besten und natürlich unterstützt auch Schlagzeuger Maze die Kumpane dabei instrumentell in unheimlichem Tempo. Die Stimme von Frontmann Dominik Gerber hat eine wahnsinnige Gutturalkraft, die keinesfalls zu seinem optischen Auftreten passt. Überraschungen ohne Ende. Über die 24 Minuten Spielzeit verteilt bringt er den Kehlkopf zum Kollaps und sorgt für blutige Brutalität.
Die Gitarrenriffs erinnern zeitweile sehr an klassischen Thrash Metal, was der Band noch eine nette eigene Note verleiht. Etwas zu kurz kommt mir in dem Gehibbel manchmal leider der Bass. Die kurze Gesamtdauer des Albums hingegen passt ganz gut, nicht zu viel und nicht zu wenig.

Die Scheibe läuft flüssig von der Hand und hat wenig störende Kanten. Hier wiederholt sich nichts und noch weniger wird es langweilig. Wer prinzipiell etwas mit dem Genre Deathcore anfangen kann, sollte sich dieses Teil nicht entgehen lassen. Die Zahnspangen-Knaben von With Hatred werden uns hoffentlich auch in Zukunft noch ein paar brutale Kracher bescheren!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

7/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal