Ein so bündiger, einprägsamer, wunderbar zynischer und doch nahe liegender Bandnamen ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Satans Elite Kommando stinkt im Vergleich hiermit ab. Wissenswert bezüglich dieses Projektes ist, dass es sich bei "...For Death" um das zweite Album der relativ jungen Truppe handelt (Bandgründung: 2004). Bis dato habe ich noch nicht von ihnen gehört, aber Vertrauen seitens der Plattenfirma in die Fähigkeiten dieses Sextetts scheint zu bestehen, da zu einem Stück vom ersten Album ein professionelles Musikvideo gedreht wurde. Die Regel ist das ja nicht.

Geboten wird mit "... For Death" geradliniger, symphonischer Death Metal mit hörbaren Anbiederungen an die Doom- und Gothic-Fraktion. Während der besten Momente dieser Scheibe klingt das Ergebnis teilweise sogar nach alten Amorphis-Platten, was als sehr grosses Kompliment gewertet werden darf. Der Gesang ist fast ausschliesslich in todmetallischer Ausprägung gehalten, wobei auch ab und an klar gesungen wird. Dieses Mittel wird spärlich, aber dafür effektiv eingesetzt. Unterstützt wird der Hauptverantwortliche am Mikro durch Natalie Koskinen. Der eine oder andere wird die Dame möglicherweise von einem anderen, deutlich bekannterem finnischen Doom-Projekt kennen: Shape Of Despair. Ein Vergleich beider Bands ist jedoch nur bedingt haltbar, denn wo bei Depressed Mode dunkle Ästhetik im Vordergrund steht, herrscht bei Shape Of Despair tödlicher Ernst. Zu hören ist dies besonders in der Ausrichtung des Keyboards, das bei Depressed Mode durch flotte, bunte Melodiebögen die Dunkelheit aufhellt. Der Melancholie tut dies jedoch keinen Abbruch.
Handwerklich gibt es weder bei den Musikern noch bei den Produzenten Grund zur Beanstandung. Wenn man möchte kann man das klischeebeladene Frontbild als peinlich abkanzeln, aber damit hätte es sich dann auch schon. Mein einziger nennenswerter Kritikpunkt ist, dass Depressed Mode den letzten Schritt nicht getan haben. Musikalisch ist das Gebotene absolut akzeptabel, keine Frage, aber ein beherzter Schritt in entweder die symphonische Schönheit oder aber in die völlige Dunkelheit hätte "... For Death" einen unumstösslicheren Charakter verliehen. Ein wenig mehr Fatalismus hätte nicht geschadet.

Die hochgradige Subjektivität des letzten Kritikpunktes ist mir bewusst, weshalb ich ungeachtet der verfehlten zweistelligen Punktzahl eine Kaufempfehlung aussprechen möchte. Trotz des einfachen Zugangs der Scheibe versinkt "... For Death" nicht in der Banalität und der Silberling hat fraglos seine starken Momente. Alle, denen Ophis oder Shape Of Despair zu erdrückend und gothische Klänge zu klebrig sind, sollten unbedingt einmal ein Ohr riskieren.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Firedoom Records

Veröffentlichung

5/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal