Am 6. März gibt es wieder einen neuen Schlachten-Epos von Obscurity. So wie bei vielen anderen Bands auch, wird das Geknüppel mit jeder Veröffentlichung weniger, und die Lieder werden eingängiger und aufwändiger. Aber diese Entwicklung hat sich ja schon bei den letzten beiden Alben abgezeichnet.

Die Aufmachung des Booklets muss ich gleich einmal loben. Schönes Cover, auch im Inneren eine schöne Gestaltung und gut lesbare Texte. Manchen mögen die Texte etwas zu billig und klischeehaft sein, aber im Grossen und Ganzen passen Musik und Lyrik gut zusammen und Obscurity ist sicher nicht die einzige Band, bei der man derartige Kritik ausüben müsste.

Nach einem kurzen Spannungsaufbau geht "Nach Asgard wir reiten", der erste Titel auf Várar, gleich mit vorwärtstreibenden Rythmen los, welche sich fast das ganze Album lang halten. Hier vermag man noch voller Optimismus den Kopf zu schütteln und mit zu singen. Die Melodien auf der Gitarre wechseln zwischen geil, heroisch, 0815 und kommen hin und wieder auch bei nervig an. Auf jeden Fall haben die Lieder einen hohen Widererkennungswert.

Auch wenn beim zweiten Stück anfangs noch geknüppelt wird, nach kurzer Zeit verfällt man in die typischen, treibenden Rythmen. Der mehrstimmige Refrain sticht ganz gut heraus, ist aber schnell langweilig.

Wenn ich vorher von nervigen Melodien gesprochen habe, dann trifft das auf jeden Fall auf den immer wiederkehrenden Teil von "Varusschlacht" zu. Der klingt wie ein Part aus einem Blümchen/Frieden-Stück und gar nicht nach Krieg. Die gehackten Gitarren dazwischen gehen mir auch auf den Keks und alles wird immer und immer wieder wiederholt. Hier fragt man sich zum ersten mal ob der vom Label aufgestellte Vergleich mit Amon Amarth (für Fans von Amon Amarth auf dem Infosheet) nicht doch sehr übertrieben ist, spielen die doch in einer ganz anderen Liga.

Das nächste Stück wird aber wieder aggressiver, wirklich etwas überzeugendes hört man allerdings nur selten. Was mir ganz gut gefällt, sind die Anfänge von den Liedern "Nordmänner" und "Worringen". Aber beide gehen zu schnell in 0815 über. Die Akustik-Gitarren beim letzten Stück retten auch noch einiges. Aber man muss schon der totale Fan dieser Art von Musik sein, um sich das Album an einem Stück anhören zu können.

Zumindest gibt es klangmässig nicht mehr viel zu meckern, weshalb Fans voll auf ihre Kosten kommen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Trollzorn/Soulfood

Veröffentlichung

3/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal