Das schwedische Soloprojekt Blodtår vermochte bereits 2019 mit seiner Erstlings-EP im kryptischen Untergrund des Black- und Death-Metal für ein erstes Lebenszeichen zu sorgen. Der Ohrenschmaus war ob der unmenschlichen Trommeln jedoch nicht von langer Dauer. Dankenswerterweise hat der kreative Kopf hinter dem Projekt für sein Debütalbum einen begnadeten Schlagzeuger rekrutieren können, wodurch dem Genuss nichts mehr im Wege steht.
Oder etwa doch? Ein Manko bleibt bei Blodtår trotz allem präsent: Eine erlesene Feinheit in der Komposition sucht man vergebens. Alles ist sehr solid, aber nicht noch mehr. Vielmehr erzeugen die Stücke einen ohrenbetäubenden Orkan aus Harmonien und leider auch etwas dünnem Schlagzeuggedonner, ergänzt durch einen schmerzvolles Gesang aus melodischem Death Metal. Nicht etwa schlechte Passagen, aber sie könnten in einem strafferen Rahmen vielleicht besser zum Tragen kommen. Glücklicherweise wird das Album auch durch akustische Intermezzi und einige weniger rasante Passagen aufgelockert.
Hervorzuheben sind die Melodien, die der schwedischen Folklore entlehnt sind und zahlreich zu entdecken sind. Auch die kompromisslose Huldigung des klassischen schwedischen Black- und Death-Metals ist beeindruckend. Insgesamt ist "Det förtegna förflutna" so ein gelungenes Debütalbum, das vor allem für 90er-Jahre-Nostalgiker mit einem Faible für Windir oder Dissection ein Genuss sein wird.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Nordvis Produktion |
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Veröffentlichung |
4/2023 |
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Format |
CD |
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Land |
Schweden |
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Genre |
Black Metal |