Also, da hat man eine nette Folk-Internet-Gemeinschaft, zu neudeutsch auch Community und weil den Beteiligten langweilig ist, machen sie eine Band. Das läuft dann in etwa so ab: Musiker A bringt ein Riff und nimmt es daheim mit irgendeiner Ampsimulation auf. Dann stellt er es für die Flötenspieler (oder andere melodietragende Instrumente) zum Download parat und diese dudeln dann halt was dazu. Das Ganze geht dann zurück an den Absender, der vielleicht noch einen zweiten Gitarristen einbezieht und dann findet sich auch irgendwann ein Bassist und ein Schlagzeuger. Fertig ist das Stück, das Nächste wird von jemand anderem gemacht.
Ist natürlich Spekulation, aber das dürfte in etwa erklären, warum die Stücke dermassen heterogen sind, sowohl in Bezug auf das grundsätzliche Songwriting, den Sound und die Qualität des Zusammenspiels. Deutlich hat man an einigen Stellen das Gefühl, dass der Eine oder Andere schlichtweg zu faul war, mit einer coolen Melodie aus dem Ärmel zu kommen. Manches ist einfach zu trivial oder gar – und das ist für Folk Metal ein Killer – disharmonisch. Und so kann ich meinen Kollegen in ihrer Meinung über die vorhergehenden Folkearth-Scheiben voll unterstützen: Es gibt einiges gutes, aber auch viel unterdurchschnittliches zu hören und es ist im speziellen ein zu hoher Pathosanteil im Gesang, der "Father of Victory" schnell etwas nervig werden lässt.
Schön wäre es gewesen, wenn das gute Duzend Mitstreiter mit ihren guten Ideen bei Folkearth angekommen wären. Aber die haben sie sich wohl für ihre Hauptbands reserviert und so ist auch "Father of Victory" nichts berauschendes geworden.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Stygian Crypt Records |
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Veröffentlichung |
10/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Folk Metal |