Dafür machen sie mir das Review aber trotzdem recht einfach. Denn was Neues oder Innovatives schallt uns hier definitiv nicht aus den Boxen. Weder in Sachen Instrumentalisierung noch in Sachen Konzept oder besser gesagt - Image der Band. Wie gesagt, das übliche romantische Verklären der mordenden, vergewaltigenden und plündernden skorbutgeplagten Seemänner, die in ihrem heute rezipierten vermeintlichen Archetyp vor ein paar Hundert Jahre die Weltmeere unsicher machten. Natürlich stets frohen Gemüts, mit einem "Arrrr" auf den Lippen, Rumfässern unter Deck und dem stereotyp verwendeten Akkordeon, dessen Klänge von den von Meersalz gegerbten Holzplanken des Kahns widerhallen. Soviel zum groben Eindruck der Thematik, den ich beim Hören der Scheibe bekomme. Auf der musikalischen Ebene klingt das Ganze dann wirklich sehr ansehnlich, wenn auch nicht neu erfunden. Die Freiburger setzen auf Geschwindigkeit, dominierenden Schlagzeugsound und eingängigen Refrains. Daher kommen letztere in altbekannter Schunkel- oder Humppa-Manier der längst abflauenden Viking-Welle des Folk Metal. Ich fühle mich beim Hören ein wenig an Asenblut und Ensiferum erinnert.
Aber wie gesagt, The Privateer ziehen ihr Ding durch und das nicht mal übel. Diejenigen unter den Lesern, die auf beinharte Live-Saufmusik stehen, dürften bei den Gigs eben dieser Freiburger hier jede Menge Spass haben. Ich bin sicher, dass da ordentlich die Entermesser gerasselt werden.
Fazit: Nicht mein Geschmack (da absolut keine Kammermusik), generell aber ein ordentliches Debut! Bemerkenswert ist auch die astreine Soundqualität und die mühe- und liebevolle Aufmachung des Digipaks; für eine Band ohne Label kann sich beides absolut sehen lassen!
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
2/2012 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Folk Metal |