So mutet der an den Tag gelegte Pagan Black Metal nämlich nur halb so authentisch an, wie das Drumherum es vermuten liess.
Anstelle kriegerischer Kampfeshymnen ergehen sich die vier Belgier letztlich bevorzugt in einer Mixtur aus operngleichen, bombastverklebten Arien und recht ruppig-primitivem Schwarzmetall; eine wahrhaft interessante Kombination.
Die selbstgewählte Kategorisierung wirkt durchweg sehr gezwungen - hauptsache, man kann seine Stilistik in irgendeine Schublade stopfen, irgendeinen Stempel daraufdrücken und das Endprodukt möglichst effektiv an den Mann bringen.
Dabei hätte es Theudho wesentlich besser zu Gesicht gestanden, ihren Black Metal-Gelüsten grösseren Vorschub zu gewähren, denn gerade die rohen und ungezügelten Passagen sind es, die "Cult Of Wuotan" attraktiv machen - auf Synthesizer und Frauengesang hätte man getrost verzichten können.
Nicht verschweigen möchte ich aber, dass die beiden Gitarristen Jürgen und Bastiaan durch ihre handwerklichen Fähigkeiten auch manch getragene Instrumentalpassage äusserst hörenswert ausgestalten.
"Cult Of Wuotan" ist mir persönlich mit zu vielen hörbaren Experimenten beladen worden, das Material künstlich aufgebläht.
Wären Theudho mit ein paar Handvoll Spielereien weniger zu Potte gekommen, hätte sich dies sicherlich nur positiv sowohl auf das Songwriting wie auch die instrumentale Dimensionsierung ausgewirkt und dem Album mehr Transparenz und Treffsicherheit verliehen.
Nun ist das Kind aber bereits in den Brunnen gefallen... macht aber nichts, denn trotz aller Krittelei haben sich Det Germanske Folket mit den Belgiern einen schwerwiegenden Klumpen Metall eingekauft.
Es bleibt zu beobachten, inwieweit Theudho in den kommenden Jahren ihre Stärken von ihren Schwächen trennen und die Trumpfkarten werden ausspielen können.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Det Germanske Folket |
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Veröffentlichung |
7/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |