Keine Staus, keine Kompromisse, kein anderes Bier. So wirbt Jever schon seid Jahren im Fernsehen, oder haben sie zumindest noch, als ich das letzte Mal den vermaledeiten Flimmerkasten, Instrument der allgemeinen Volksverdummung angeschaltet habe.

So ähnlich könnten Thyrgrim auch für sich werben, besonders mit den Worten keine Kompromisse, aber eigentlich auch nur damit. Denn sowas scheinen die zwei Duisburger nicht zu kennen und das rettet sie letztendlich auch.

Stattdessen prügeln Sturmgeist und sein Waffenbruder Kain locker flockig, und damit ist vor allem das Einhalten des Rhythmus gemeint, durch eine knappe Dreiviertelstunde Schwarzstahl der alten Schule. Experimente wird man hier nicht finden, alles ist so wie man es von räudigem, fiesen, kurz und gut gesagten abartig gemeinem Schwarzstahl erwarten würde. Absolut alles, wenn Monotonie erzeugt werden sollte, Gratulation, sie ist da. Auch wenn das jetzt nicht so sonderlich positiv klingt, so muss man den beiden doch lassen, dass sie es irgendwie schaffen so etwas wie eine Atmosphäre aufzubauen, eine Sternstunde des Deutschen Black Metal wird Niedergang wohl dennoch nie jemand nennen, denn irgendwie säuselt die Platte an einem vorbei wie leichter Schneefall und bleibt nicht wirklich hängen. Ganz nett, aber nicht prägnant, schade eigentlich.

Alles in allem ist Niedergang unter dem Durchschnitt des deutschsprachigen Untergrund anzusiedeln. Die Riffs sind langweilig und monoton, was noch zu einer gewissen Atmosphäre beiträgt, aber den Vogel schiessen die Duisburger mit dem Artwork der Platte ab, Dämonenfratzen und eine flambierte Kathedrale sind definitiv nicht das, was ich auf einem ernst gemeinten Schwarzmetallalbum erwarte, also muss ich mir die Frage stellen, war das ein peinlicher Fehlgriff oder will man lustig sein, was schlimmer ist, bleibt dann jedem selbst überlassen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

2/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal