Spanien. Bekannt für sein heisses Wetter und die Stierkämpfe. Und aus diesem mediterranen Land am Ende Europas stammen Empty, die auf ihrem zweiten Album "The Last Breath Of My Mortal Despair" dem eher kalten nordischen Schwarzstahl frönen. Das Album ist schon 2005 erschienen, aber auf Grund schlampiger Labelarbeit durch De Tenebrarum Principio neu aufgelegt worden um doch noch ein wenig Aufmerksamkeit zu erregen.

Obwohl sie wie schon erwähnt eher Black Metal der skandinavischen Prägung zelebrieren, tun sie das weit abwechslungsreicher als viele ihrer nördlich gelegenen Kollegen. Schon im ersten Song merkt man dies. Obwohl öfters auf Blastbeats zurückgegriffen wird, ist der Song voll von verschiedenen Ideen und reitet nicht unnötig minutenlang auf demselben Riff herum. Mit "A Source Of Hollow Essence" befindet sich an zweiter Stelle gleich auch ein sehr ruhiges Stück, das lediglich auf Clean-Gitarre und Geflüster zurückgreift. Zwar eine nette Abwechslung, jedoch hätte man es in meinen Augen besser in der Mitte des Album platziert um Ermüdungserscheinungen zu unterdrücken.

Im späteren Verlauf wird man allerdings leider das Gefühl nicht los, dass sich das Ganze doch zu sehr ähnelt. Man greift zwar sehr oft auf eine unterschiedliche Dynamik zurück, aber die folgt eigentlich immer dem typischen "laut, leise, laut, leise"-Schema, ohne wirklich Spannung oder eine intensive Atmosphäre zu erzeugen. Wenn ein wenig Dramatik aufgebaut wird, dann geschieht es, weil einem die pure Aggression wie eine Faust ins Gesicht schlägt. Und genau hier punkten die Spanier! Während den treibenden Passagen mit in höchstem Masse aggressivem Gesang kommt wahre Freude auf. Leider wird viel davon durch oben genanntes Schema zerstört. Die Musik erscheint einfach nicht als homogene Masse und es fehlt zwischen den verschiedenen Passagen definitiv an passenden Übergängen. Allerdings schaffen es Empty auch in ruhigeren Gefilden durchaus gutes Material zu bieten. So geschehen beim Beginn der zweiten Hälfte des Titelsongs. Langgezogenes Gitarrenspiel trifft auf langsame Schlagzeugarbeit und sogar Klargesang findet zur Untermalung Verwendung.

Abschliessend kann man sagen, dass es sich bei "The Last Breath Of My Mortal Despair" um ein solides Album handelt, das aber durchaus seine Schwächen hat. Somit schaffen es Empty leider nicht ganz, sich signifikant vom Rest der aktuellen Black-Metal-Veröffentlichungen abzuheben. Die Wiederveröffentlichung hat sich aber doch gelohnt. Zumindest sind Empty durch De Tenebrarum Principio bekannter geworden und vielleicht lohnt es sich ja auch, sich auf zukünftige Missetaten zu freuen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

De Tenebrarum Principio

Veröffentlichung

4/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal