Sehr viel wird am bisherigen Erfolgsrezept mit Namen Korpiklaani nicht geändert. Die Musik besteht weiterhin aus sehr folkigen Riffs in welchen das Akkordeon, die Geige und die Flöte eine zentrale Rolle spielen, während Bass und Gitarre einen stets sehr ähnlichen musikalischen Hintergrund bieten. Und dieser klingt 5 Alben doch sehr ausgelutscht. Zwar weisen die Lieder doch einen gewissen Schunkelfaktor auf, aber es erscheint einem halt einfach wie eine reine Wiederholung von schon gehörtem. Erfreulich ist allerdings die Tatsache, dass Korpiklaani auf "Korven Kuningas" eine deutlich langsamere Schiene fahren als auf früheren Alben wie "Spirit of the Forest" oder "Voice of Wilderness". Dies fällt insbesondere beim balladesken "Gods On Fire" auf. Mehrheitlich von akustischen Gitarren dominiert, versprüht er ein sehr heimeliges Gefühl und lockert den sonst so metallischen Rest sehr gut auf.
Was mich immer wieder erfreut, ist der sehr kernige Gesang Jonne Järveläs. Zwar gibt es in den höheren Regionen des Klangspektrums teilweise minimal verfehlte Töne, aber ansonsten ist er sehr angenehm anzuhören und passt perfekt zur gebotenen Musik. Produktionstechnisch gibt man sich traditionsbewusst was bedeutet, dass sich der Klang nicht merklich von früheren Alben unterscheidet. Dies ist allerdings alles andere als ein Kritikpunkt denn man bekommt nach 5 Minuten nicht schon Kopfschmerzen wie bei anderen Bands des Genres, welche darauf beharren, alle Instrumente gleichzeitig in den Vordergrund zu mischen.
Was einem aber bei genauerem Hinschauen ins Auge fällt, ist die Spielzeit des Titelsongs, der gleichzeitig den Ausklang des Albums darstellt. Stolze 25 Minuten ist dieser lang - auf der endgültigen Fassung "nur" 22 Minuten. Allerdings bietet der Track gerade mal 5 Minuten Musik, dann setzt Getrommel ein und zieht den Song auf diese unglaubliche Länge. Ich frage mich hierbei wirklich, was die Idee dahinter war. Ich kann mir keinen plausiblen Grund zurechtreimen, aber Korpiklaani werden bestimmt einen Gedanken gehabt haben, der sie dazu getrieben hat.
Alles in Allem kommt "Korven Kuningas" einer Stagnation gleich. Man kommt zwar ohne Ausfälle aus, aber eine wirkliche Entwicklung ist leider nicht auszumachen. Immerhin konnten sie etwas von der früheren Qualität zurückgewinnen und liefern somit ein anständiges Album ab. Jedoch rate ich ihnen, sich zukünftig weniger auf eine hohe Outputfrequenz zu beschränken und durchaus einige Experimente zu wagen. Aber bitte kein weiteres, knapp 20-minütiges Getrommel. Das ist dann zu viel des Guten.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Nuclear Blast |
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Veröffentlichung |
4/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Folk Metal |