Angesichts der zerkratzten und bekritzelten Promo-CDR-Frechheit, beschlich mich bei Volturyon und deren Erstling "Blood Cure" zunächst die Vorahnung, es mit nichts als einer üppigen Portion rhythmischen Abfalls zu tun zu bekommen.
Bereits nach wenigen Tönen war die etwas wunderliche Bemusterungsprozedur des verantwortlichen Labels aber wie weggeblasen - und zwar von einem infernalischen Death Metal-Gewitter, wie man es nicht alle Tage auf die Ohren bekommt...

Nach dem einfachem nationalen Erfolgsrezept, kurzerhand alles umzupusten, was sich in die Quere wagt, preschen die fünf Krachmacher aus dem Land der Elche durch die gut halbstündige und in zehn Abschnitte unterteilte Gewaltorgie "Blood Cure" und machen dabei nicht einen einzigen Gefangenen.
Nahezu pausenloses Double-Bass-Dauerfeuer gibt das Tempo vor, dem die Gitarren mit Riffs und Soli der besonders einschneidenden Art zu folgen wissen.
Die wenigen Unterbrechungen des Frontalangriffs werden von der kilometertiefen Grunzstimme gefüllt, die sich im Auge des Sturms Geltung zu verschaffen weiss.
Ebenfalls Geltung verschaffen kann sich das im Prinzip sauber strukturierte Songwriting, welches von Gitarre und Bass aufgezogen durch die geschickten eingeflickten Wutausbrüche des Trommlers ins kontrollierte Chaos gerissen wird.

Nicht ganz so optimal ausgefallen sind zum einen die etwas dumpfe Produktion und zum anderen die beinahe selbstverständliche Identitätslosigkeit der einzelnen Kompositionen.
Es ist klar, dass die Stücke Volturyons, würde man sie denn in einen Death Metal-Sampler einfliessen lassen, nicht ausfindig zu machen wären und im Sumpf des fehlenden Wiedererkennungswertes versinken würden.
An einfach zu vielen Strassenecken ist der ultra-brutale Todesstahl heutzutage anzutreffen, als dass man sich damit ohne spezielle Gimmicks eine eigene Nische würde erobern können - da kann die Aufnahmequalität noch so gut sein...

Letztlich also ein hörenswertes Unentschieden, das uns die Schweden mit "Blood Cure" da ins Haus liefern.
Brachialer Death Metal von vorne bis hinten, leider komplett gesichtslos.
Da man aber bekanntlich nicht alles haben kann, gebe ich mich mit der Aggressivität des Tonmaterials zufrieden und attestiere Volturyon eine alles in allem sehr ordentliche Leistung.
Und wer weiss - vielleicht langt man beim nächsten Mal ja eine Ecke kreativer zu...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Obscure Domain Productions

Veröffentlichung

3/2008

Format

CD

Land

Genre

Death Metal