Beinahe nahtlos knüpft das Schlachtwerk diesbezüglich an die drei Demonstrationsparaden an. Geschrei, Kabarettkunst, uralte Horrormystik und tiefschwarzer Schwarzstahl treffen auf ambientlastige Klanghemisphären. Stummfilmklänge schaffen nostalgische Gebilde, die im Nu durch schleppende, aber unaufhörlich nahende, Panzer überrollt werden. Der wortwörtlich vertonte Wahnsinn generiert durch den Einsatz von Black Metal-untypischen Instrumenten wie Violine oder Cello sowie Samples, Piano und Schreie jeglicher Ausprägung eine monotone Leere jenseits der Langeweile, welche wohl am besten von Verdun-Veteranen nachvollzogen werden kann. Die Radikalität der Exzesse liegt im Detail. Nicht das monotone Stampfen der Artillerie und der heranrollenden Panzer sind Ursache für die immerwährende Spannung in den Darbietungen, sondern vor allem das Geschrei, die opernhaften Einspielungen und die weitgehend nicht direkt zuordenbaren Klangkulissen schaffen das Suchtpotential. Die Pianopassagen und Ambient-Anleihen wurden gegenüber den Demonstrationsschlägen weiter ausgebaut. Die Schlagkraft wurde dadurch eindeutig reduziert, nicht aber die befremdliche Wirkkraft.
Norwegen ist und bleibt nicht nur Schlachtfeld für die besten Altschulschwarzstahlarmeen, sondern bringt auch immer wieder innovative Kompanien hervor, die nicht ungehört bleiben sollten. Slagmaur ist ohne Zweifel eine derartige Truppe und sollte für offene Schwarzwurzler hier als Empfehlung erwähnt sein.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Nekk Brekk |
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Veröffentlichung |
1/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |