Die Tummelwiese von Depressed Mode ist durch eine ungewöhnliche Schnittmenge aus Doom / Death und Gothic Metal begrenzt. Getragene und zugleich äusserst sakrale Melodien bezirzen den Hörgang. Eigentlich orientiert sich die Kapelle eher bei den Landsleuten von Shape of Despair als an den Norwegern. Die ähnliche Instrumentierung mit Cello und die ausgeliehene Natalie Koskinen lassen keinen Zweifel übrig, dass Shape of Despair einer der, wenn nicht sogar den Haupteinfuss, bildet. Zwar ist die Klangwelt von Depressed Mode nicht ganz so monoton, dafür um einiges bombastischer als jene der Hauptband von Natalie. Die Engelsstimmen von Natalie und Marissa im Hintergrund als feiner Kontrast zum tiefen Geröchel von Ossy erinnern an das einst so populäre die-Schöne-und-das-Biest Schema, natürlich in extrem schwermütiger Variante.
Sonore Gitarren bilden den griffigen Boden der Klangwelt, darüber dominieret der Synthesizer und wirbt mit seiner Melodieführung um die Gunst des Hörers. Angeblich sind über 10 Spuren des Tasteninstrumentes für den kitschig-orchestralen Hauch verantwortlich. Man muss die Melodienvielfalt des Synthesizer, eingebetete in die doomige Atmosphäre wirklich mögen, sonst ist man bei den Finnen an der falschen Adresse.
Platz auf "Ghosts of Devotion" hat auch eine Interpretation eine genrefremden Stückes gefunden. An "Dunkelheit" haben im dem Sektor der schleppenden Musik auch schon Bunkur und Reverend Bizarre versucht. Ist es eigentlich das einzige Burzum Stück, welches im Doom-Zirkus wahrgenommen wird? Wie wäre es bei nächsten Mal mit "Rundgang um die transzendentale Saule der Singularität"? Das wäre gerade zu prädestiniert als Cover für eine Doom Band.
Sparsamer mit Bombast umgehen und ein Quäntchen weniger Theatralik hätte sicher nicht geschadet. Trotzdem ein Album, das man sich gut anhören kann. Ein Dauerbrenner wird "Ghosts of Devotion" aber kaum.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Firebox Records |
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Veröffentlichung |
9/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |