Was erwartet die Hörerschaft vom überfüllten Black Metal Underground? Neuerungen in Sachen Instrumentalkunst und Verflechtungen zu anderen Genres? Die neue Generation schwarzmetallischen Schaffens versucht sich über neue Harmonien aus dem Pagan Bereichen, oder auch oftmals über Keyboardsound einen neuen Platz im überfüllten Markt zu sichern, doch was passiert mit den Wurzeln und somit mit dem ursprünglichen Fundament, auf dem Black Metal aufgebaut ist? Black Metal ist eine raue und teils aggressive Angelegenheit, in der das Publikum sich nach den kalten und überaus puristischen Klängen sehnt. Nicht zuletzt verweist auch das norwegische Phänomen "Ghaal" mit Tulus wieder neu darauf, dass auch eine gewisse Faszination vom Ursprünglichen ausgeht.
Pestnebel selbst existieren gerade mal gute 5 Jahre und zählen nicht zu den Urgesteinen, besinnen sich allerdings auf deren Wurzeln roher und puristischer Klangkunst, auch wenn nicht selten mal Passagen à la "Bathory" beigemischt werden.

Die Pestmeister Tairach und Nebeltroll aus Göttingens Untergrund haben sich auf den Weg neuer Klangeskunst begeben und bringen somit ihr kürzlich verfasstes Werk "Reich der Schatten" auf den überfüllten Black Metal Untergrund Markt.
Insgesamt neun Songs befinden sich auf der Scheibe, die sich zwar selbst nicht durch Abwechslung, aber durch kalten und puren Sound ausmachen lassen. Insgesamt 8 Songs kann man als gültig erklären, da einer ein doch recht keyboardlastiges Intro ist. Pestnebel, trotz des eher klischeehaften Namens, so wie der eher müssig oft gehörten Lyrics, ziehen ihr Konzept im ganzen Album konsequent durch. Verzichtet wird auf grössere melodische Parts, cleanen Gesang, oder zum grössten Teil auf Keyboardsounds, denn was zählt ist der eigentliche treibende Sound der Gitarre und das Speedprogramm der Drums.

Vergleichen lässt sich der grimmige Sound Pestnebels durchaus mit den deutschen Altmeistern von Endstille. Eine willkommene Abwechslung und dies sei bei dem Album die einzig erwähnenswerte, bildet der Namensgebende Song "Reich der Schatten", der sich an "Bathory's" "Nordland 1" anschmiegen lässt. Klare und ruhige Gitarrenriffs, die heroisch den kalten Keyboardunterlegten Klang durchbrechen und auf Gesang wird in diesem Stück passend gänzlich verzichtet.

Wenn ich nun ein Fazit zu Pestnebel machen müsste, so wäre dies mit gemischen Gefühlen zu schreiben. Das Album selbst ist puristisch und rau und wir haben alle Stimmungslagen, in denen wir diese Musik brauchen und sicherlich werden Fans von Endstille ihren Spass mit der Scheibe haben, allerdings, wer auf ein wenig musikalische Abwechslung aus ist, der sollte die Finger von der Scheibe lassen, obwohl man an dieser Stelle sagen sollte, dass sich das Duett durchaus macht und im Vergleich zum Vorgänger "Der schwarze Tod" einen wesentlich besseren Sound produzieren. Ein kleines Schmankerl für die Sammelwütigen unter Euch wäre, dass dieses Album mit unter als limitierte Cross-Digipack CD rauskommen wird.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Warfront Productions

Veröffentlichung

9/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal