Hochmut, Geiz, Neid, Zorn, Wollust, Völlerei und Trägheit, diese sieben Todsünden haben es den französischen Musikern der Formation Akroma wohl sehr angetan, von ihnen handelt nämlich das vorliegende Werk "Sept" (dt.: "Sieben"). Leider enthält die Promo-Version dieser Veröffentlichung nur eine CD-R und ein selbst gedrucktes Booklet, nichts weiter. Schade, denn gerade zu durchdacht anmutenden Konzeptalben wünscht man sich mehr Informationen. Wie auch immer, selbst ohne diese Schützenhilfe kann "Sept" vollkommen überzeugen.

Musikalisch sind Akroma Grenzgänger, die sich irgendwo zwischen melodischen Todesstahl, gotischen Melodien und Gesängen, progressiven Frickeleien und schwarzem Stahl bewegen. Als Referenz können die viel gehassten Cradle Of Filth, oder noch passender, ihre Landsmänner Anorexia Nervosa angeführt werden. Wie es für so eine bunte Mischung aus metallischen Sub-Genres üblich ist, haben diese Todsünder ihrem Sammelsurium auch eine starke Eigenfärbung verpasst. Besonders die stark progressiven Soli beeinflussen den Gesamteindruck sehr, da durch sie die gesamte musikalische Bandbreite abgedeckt wird, von abartig ungestümer Bundakrobatik bis hin zu betont gefühlvollen Melodiebögen. Das gesamte Werk wirkt allgemein sehr dynamisch und filigran inszeniert. Dieser Eindruck wird ein wenig durch das seltsam tönende Schlagzeug (Drumcomputer?) relativiert, ausserdem klingen einige Passagen ein wenig nachgeformt. Besonders manchen eingeschobenen Ein- und Ausklängen hört man an, dass es sie einzig dafür gibt, die Spielzeit des jeweiligen Stückes auf sieben Minuten anzuheben (jedem der sieben Stücke wurden selbstredend sieben Minuten eingeräumt). Dieses Manko fällt zwar auf, aber der Spielfluss wird dadurch nicht signifikant gestört und Gründe um über diese kleine Unvollkommenheit hinweg zuhören gibt es genug, beispielsweise ist "Sept" ein Werk mit viel Tiefgang, mit vielen unterschiedlichen Facetten und es bietet einen grossen Abwechslungsreichtum, folgerichtig hat dieser Silberling das Potential, Stammgast in der heimischen Stereoanlage zu werden.

Akroma liefern mit "Sept" einen mächtigen und beeindruckenden Erstling ab, der alle gewichtigen Anforderungen nicht nur erfüllt, sondern übertrifft, von einem gelungenen Grundkonzept hin zu einer durchdachten und gekonnten Instrumentalisierung! Für alle aufgeschlossenen Metaller ist die Anschaffung dieses Silberlings Pflicht! Puristen sollten ebenfalls zugreifen, denn "Sept" ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Zusammenführung verschiedener Musikstile, kein Frankenstein-Werk.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Thundering Records

Veröffentlichung

6/2007

Format

CD

Land

Genre

Metal