Gerade mal ein Jahr ist seit dem letzten Album von Amatris vergangen und schon kommt mit "Imprisoned" die nächste CD der deutsch/rumänischen Gothic Metal-Formation Amatris. Reichlich kurz, sogar wenn sie Vollzeitmusiker wären.

Was haben Amatris also in so kurzer Zeit hinbekommen? Die Kurzfassung ist: Ein nettes Gothic Metal-Album, wie es Mitte der 90er so üblich war. Die Langfassung: Bei Amatris fühlt man sich sofort wie mit einer Zeitmaschine ins letzte Jahrzehnt versetzt. Als Haupteinflüsse können sicherlich die alten Theatre of Tragedy, Lake of Tears oder Tristania genannt werden, zumal Sängerin Janett Baade wie die Zwillingsschwester von Liv Christine klingt und es einen männlichen Gegenpart gibt. Dieser deckt das komplette Spektrum ab, Growlen, Kreischen und Clean singen. Musikalisch ist man zum Glück weniger keyboard- und bombastlastig als z.B. Crematory. Auch die einzelnen Stücke sind nicht schlecht, aber dennoch fehlt es Amatris an zwei Dingen:

Erstens: Die Produktion der Gitarren ist gerade für ein gitarrenlastiges Album, das nicht auf einem Keyboard-Teppich liegt, zu glatt und zurückhaltend ausgefallen. Da hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen, so wirkt das Album zu flach.

Zweitens: "Imprisoned" ist nicht besonders innovativ ausgefallen. Wir leben nicht mehr in den 90ern und auch wenn ein nostalgischer Ausflug dann und wann sehr gut tut, fehlt es dem Album an Frische.

Insgesamt kann man den Musikern von Amatris nicht absprechen, ihre Instrumente zu beherrschen bzw. ihre Stimmen, unterm Strich jedoch kann man sich bei Sentimentalitätsanflügen auch gut die oben erwähnten Originale anhören. Wer allerdings auch heute noch auf Gothic Metal steht, kann sich "Imprisoned" ruhig mal anhören.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Twilight Vertrieb

Veröffentlichung

6/2007

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal