"Flies & Lies" nennt sich der Schinken und kann, zumindest für meine Begriffe, ein Exempel für die gelungene Verschmelzung von klassischem Power Metal und melodischem Death Metal statuieren.
Aufgespiesste Fliegen zieren das womöglich dem Albumtitel angeglichene Coverartwork; das Konzept hinter diesem Ausflug in die Insektenwelt bleibt im Dunkeln.
Wesentlich offenbarungsfreudiger zeigt sich hingegen das enthaltene Tonmaterial und überzeugt den Hörer schnell mit metallischen Kompositionen der gehobenen Klasse.
Der weite Strecken füllende Klargesang wirkt in Kombination mit den frickelnden Riffs wie eine weitere Veröffentlichung der schwedischen Genrekollegen Evergrey, wenngleich deren Liedgut einen noch höheren Ohrwurmfaktor aufweisen kann.
Auch die eingeflochtenen Tastentöne weisen deutlich in diese Richtung und kreieren Tiefe und Volumen.
Mit zunehmender Spieldauer fällt der todesstählerne Anteil immer weniger ins Gewicht und Raintime verlassen die Schiene von Hass und Gewalt beinahe völlig.
Eingängige Melodien erhalten den Vorzug, teils mittelschnell, teils schleppend und behäbig.
Allgegenwärtig bleibt die zu jeder Sekunde klar wahrnehmbare Dynamik der elf Singspiele, deren verquerer Höhepunkt das Michael Jackson-Cover "Beat It" darstellt, über dessen Notwendigkeit gestritten werden darf.
Abgemischt wurde "Flies & Lies" von Tommy Hansen, der bereits für Künstler wie Helloween und Pretty Maids die Regler bediente.
Im Endeffekt komme ich nicht umhin, "Flies & Lies" als eines der stärksten Alben des Jahres 2007 auszuzeichnen, weil schlicht und einfach keine Wünsche unerfüllt bleiben.
Selten wird eine Platte aufgenommen, die sich Genreanhänger ohne Testhören zulegen dürfen - hier haben wir eine solche Rarität.
Und meine 11,49 Punkte ermöglichen Raintime, beim nächsten Mal noch eins draufzusetzen.
Albuminfo
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Punkte |
4/5 |
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Label |
Lifeforce Records |
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Veröffentlichung |
6/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Power Metal |
