Dark At Dawn dürften dem einen oder anderen Leser bereits bekannt sein. Schon seit Monaten tauchen sie immer wieder mal in der Presse mit Reviews auf, die allesamt nur positiv ausfallen. Nun, da wollen und werden wir auch keine Ausnahme bilden, denn obwohl the renewal mit Powermetal nicht viel am Hut hat, waren wir dennoch überrascht, welch gelungene Produktion uns da ins Haus flatterte. Dark At Dawn bestehen übrigens aus Thorsten Kohlrausch (vocals), Florian Schröder (guitars), Matthias Majkowski (guitars), Michael Lowin (bass) und Torsten Sauerbrey (drums). Aber das nur nebenbei. Musikalisch bewegt man sich eindeutig auf der bereits erwähnten, klassischen Powermetalschiene. Im Falle von Baneful Skies haben Dark At Dawn noch eine angenehme Portion Düsterkeit beigemischt, welche durch das beinahe schon gothiclastige Booklet zusätzlich unterstrichen wird. Dass Dark At Dawn nicht in der Masse der genregleichen Formationen untergehen, liegt einerseits sicher an der leicht dunklen, etwas angerauhten Stimme von Kohlrausch, welche der Band einen enormen Wiedererkennungswert verschaffen dürfte. Gleichzeitig seien aber auch die beiden Gitarristen gelobt, die ihren Instrumenten wirklich tolle Melodien und Riffs entlocken und so den einzelnen Songs den gewissen hymnenhaften Touch geben. Klar, die letzten Sätze sollen in keinster Weise die Leistung der beiden anderen Bandmitglieder schmälern. Dark At Dawn bestehen immerhin bereits seit 1993. Hier steht ein eingespieltes Team am Start, und das hört man auch. Egal, ob nun mit Within The Light nach vorne losgepowert wird oder bei Titeln wie Silva Mea, einem eher langsamen und tragenden Stück, eine Dame während des Refrains Kohlrausch gesangstechnisch unterstützt, es gibt nichts daran auszusetzen, da alle Songs sehr sorgfältig arrangiert sind und darauf achten, alle Komponenten im Gleichgewicht zu behalten. Hier sei gleich noch ein Kompliment angefügt. Die eben erwähnte Damenpräsenz ist vorzüglich eingesetzt worden. Judith Stüber, so lautet der Name zur Stimme, taucht nur dann auf, wenn es wirklich angebracht erscheint und trälltert nicht die ganze Zeit in der Gegend herum. Wir sollten nicht zu lange drum herum reden. Baneful Skies besteht zu 90 % aus absoluten Volltreffern. Dark At Dawn präsentieren auf 48 Minuten altbekanntes Powermetal Material mit einem modernen und eigenen Anstrich. Auch wenn es sicherlich stimmt, dass auch oder gerade in diesem Genre sehr viel kopiertes und aufgewärmtes Zeug herausgebracht wird, sollte man sich im Falle von Dark At Dawn jedoch ernsthaft überlegen, ob es nicht lohnenswert wäre, seine Powermetal Sammlung der alten Tage um eine neuere Produktion zu bereichern. Wenn man diese Art des Metals ohnehin mag, dürfte die Anschaffung dieses Albums sowieso gar keine Frage sein. Vielleicht sollte man an dieser Stelle noch die Coverversion von Don't Pay The Ferryman, ein Song, der ursprünglich aus der Feder von Chris de Burgh stammt, erwähnen. Da der alte Meister des britischen Pop's bekanntlich für alles offen ist, sollten Dark At Dawn ihm mal eine Kopie ihrer Scheibe zukommen lassen. Die neu aufgenommene Version des alten de Burgh Hits wurde mit sehr viel Feingefühl und Nähe zum Original eingespielt und dürfte den alten Briten mehr als nur erfreuen. Wie gesagt. Dark At Dawn hatten hier bei uns inmitten der Death Prügler und düsteren Schminkebanden keinen leichten Stand. Aber gerade deshalb kann für Baneful Skies ohne schlechtes Gewissen oder Vorbehalte eine Topnote gesetzt werden.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2000

Format

CD

Land

Genre

Power Metal