Excelsis haben eigentlich schon vor dem neuen Album "Tales of Tell" zwei CDs eingespielt, doch leider habe ich Excelsis bis dato nur am Rande wahrgenommen. Es wurde also höchste Zeit, dass ich in dieser Hinsicht einiges nachholte, denn verdient haben dies meine Landsgenossen auf jeden Fall!

Dass die Schweizer sich dem Power Metal verschieben hätten, würde ich nicht so unterschreiben. Vielmehr ergänzen Excelsis ihren eigenen Stil durch einige Elemente aus dem Power Metal, die sich in den melodischen Riffs, den heroischen Gesangslinien und dem textlichen Konzept von Excelsis bemerkbar machen. Von einem eigen Stil darf man ruhig sprechen, denn gerade die Kombination aus englischem und schweizerdeutschem Text, sowie der Einsatz von Keyboards, Flöten, Horn und anderen Folkinstrumenten sind so entscheidende Elemente, dass Vergleiche nicht konkret genug werden könnten.

Excelsis verstehen es durch viele ruhige Passagen und sich heroisch aufbäumende Teile unterstützt von eingängigen Melodien und kräftigem Gesang, der zumal von einem Chor unterstützt wird, Spannung aufzubauen und den Hörer in die Welt des sagenumwobenen Willhelm Tell, welcher das textliche Konzept darstellt, zu verführen. Zu diesem textlichen Konzept kann ich mir positive, wie auch negative Reaktionen abgewinnen: Einerseits ist die Idee die Geschichte von Tell zu vertonen genial, anderseits wirkt sie stellenweise etwas übertrieben. "Täu grossä Kämpfer" passt genau in die erwähnte Glorifizierung eines Mannes, dessen Existenz nicht einmal bewiesen ist. Doch zählt hier einzig die Fantasie und nicht die Realität - wer also in eine Sagenwelt abtauchen wird, findet hier eine gute textliche Grundlage. Auch in der Dimension der Vielfältigkeit sehe ich mich einer Kontroverse gegenübergestellt: Einerseits weist die CD durch die Stimmungsvielfalt, die vielen Instrumente und Keyboardelemte, die abwechslungsreichen Riffs und das Zusammenspiel ruhiger und kräftigeren Passagen eine abwechslungsreiche Grundzusammensetzung auf. Andererseits gibt es Songs, die an etwas zu hohem Wiederholungsgehalt kranken ("Gfauni Ängle"). Insgesamt überwiegen aber die interessanten Seiten.

Da die CD mit überaus ansprechender Produktion daher kommt, kann ich die CD allen empfehlen, denen ein Querschnitt durch Folk und Power Metal gefallen kann!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2002

Format

CD

Land

Genre

Power Metal