Norwegische Klänge von Nag (Tsjuder, Isvind und Gehenna) und Desecrator, der sowohl früher bei Tsjuder als auch bei Furze trommelt(e) - diese Mischung lässt sich sicher gut verkaufen, dachte sich die polnische Schwarzwurzelstube von Agonia und nahm Krypt in ihr Labelrepertoire auf. Das klingt so weit zwar alles ganz logisch, doch einige Fragen wirft "I am God" schon auf.

Rätselhaft erscheint zum Beispiel, warum die Debüt-Veröffentlichung gerade einmal zwei Stücke beinhaltet. Noch ominöser scheint der übertriebene Preis von neun Euro. Damit sich dieser Preis irgendwie rechtfertigen könnte, müsste Krypt schon mit einer gewaltigen Wucht auf den Hörer zuschlagen. Mit dem ersten Satz "I am God" wird dann auch unverzüglich reiner Tisch gemacht und die Rakete gezündet. Im Mittleren Tempobereich stampft sich der Primitivstahlträger durch raue Gefilde ohne dabei allerdings grosse Überraschungen einzubringen. Trotz unüberhörbarer Schubkraft erreicht die Rakete ihr Sternenziel aber nicht gleich auf Anhieb.

Ein weiteres Puzzle ergibt allein die Existenz von Krypt: Weshalb erschafft man als Mitglied einer grossartigen Band wie Tsjuder eine Truppe, die ungemein ähnlich wie Tsjuder klingt, der Hauptband allerdings auf Grund der fehlenden Geschwindigkeitsdynamik das Wasser keineswegs reichen kann? Man fragt sich, warum Tsjuder Geschichte sein müssen, wenn man in ähnlicher Manier unter neuem Namen weiterfährt.

Trotz der ordentlichen Musik bleibt auf Grund der Ungereimtheiten ein etwas fader Nachgeschmack. Deshalb rate ich zur Geduld entweder bis zum ersten Volllängealbum von Krypt oder aber zum nächsten Tsjuder-Schlag.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

5/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal