Ich hatte im letzten Jahr bereits das Vergnügen, Elexorien live zu erleben, was mir angesichts der mitreissenden Stimmung, die die holländischen Epic Power Folk Viking Battle Metaller zu erzeugen wussten, so richtig gut gefallen hat. Gerne erklärte ich mich daher bereit, eine Rezension über das nun anstehende Debutalbum "Elexorien" zu verfassen.

Weiblicher Gesang zu metallischen Klängen erweist sich allzu oft als zweischneidiges Schwert - einerseits sind die sanften Stimmchen ein kleiner Fels in harter Brandung, andererseits sind sie der herben Gangart nicht so richtig stimmig anzugleichen. Und genau so ist die Situation auch bei Elexorien, die gleich zwei Damen in ihren Reihen wissen. Phasenweise rundet der Klargesang der Frontfrau die zumeist in gehobenem Tempo gehaltenen Kompositionen ergreifend ab und jagt dem Hörer den einen oder anderen Schauer über den Rücken. In anderen Phasen - und besonders in den theatralischen - wirkt er aber leicht deplaziert und mit der zu erbringenden Leistung überfordert. Die männliche Stimme hingegen, die sich glücklicherweise nicht auf das dünne Eis des Kreischgesanges wagen muss, zeigt sich über die gesamte Spielzeit des Albums hinweg standfest und souverän. Ebenso routiniert verrichten die Gitarren und das Schlagzeug ihren Dienst und es hat den Anschein, als hätten die Musikanten schon jahrelange Erfahrung auf dem Buckel. Die zum Einsatz gebrachten Keyboards sind an vielen Stellen anzutreffen, wirken aber nicht zu dick aufgetragen und stellen einen tragenden Pfeiler von "Elexorien" dar.

Da auch Produktion und Artwork makellos gemeistert wurden, könnte man den Eindruck gewinnen, man hätte es mit einem Album der Überklasse zu tun. Leider leider ist dem letztlich aber doch nicht so, denn ein wichtiges Element der schwermetallischen Musik ist auch nach wiederholtem Hörgenuss nicht auszumachen: Abwechslung. Ob man den Einstieg bei Lied Eins, Lied Fünf oder Lied Neun wagt - die Songstrukturen gleichen einander wie ein Ei dem anderen, was die noch vorhandenen kompositorischen Defizite der Band eiskalt aufdeckt. Auch das Spiel mit den angesprochenen Keyboardpassagen oder vereinzelten kurzen Gitarrensoli kann darüber nicht hinwegtäuschen.

Da trotz dieses Mankos ein jeder Epic Metal-Fan mit "Elexorien" ein überdurchschnittliches Machwerk an Land ziehen kann, möchte ich das Antesten empfehlen und die subjektive Meinungsbildung anraten. Was feststeht, ist, dass Elexorien mit dem gleichnamigen Debut den Grundstein für eine aussichtsreiche musikalische Karriere gelegt haben, deren Verlauf die kommenden Jahre lenken werden. Ich denke, dass mit wachsender Reife auch die kompositorische Reife zunehmen wird. Gute Band - besonders auf der Live-Bühne.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

SMP

Veröffentlichung

5/2007

Format

CD

Land

Genre

Metal