Ein Paradebeispiel hierfür sind die dieser Tage mit ihrem Drittling daherkommenden Finnen Scent Of Flesh, die sich als Deicide verkleidet eifrig die Glasmaster sämtlicher Cannibal Corpse-Veröffentlichungen einverleibt haben. Das Resultat ist - wie soll es auch anders sein - urtypischer Blastbeat-Death, gekennzeichnet von heftigen Doublebass-Lawinen und ledernem Gegurgel. Zäh und dennoch flüssig quillt das Riffkonstrukt "Deform In Torture" wie Lava aus den Boxen und verbreitet eine unheilvolle, energiegeladene Atmosphäre, die schnell ihre Kraft entfalten kann und noch nach dem Ende der Vorstellung spinnenwebengleich in den Gardinen hängt.
Die Instrumentierung geht absolut in Ordnung, auch der lyrische Gehalt ist ausreichend garstig. Was dem Werk eben komplett abgeht, ist Eigenständigkeit - und da es für das Material von Deicide eben nur dann gute Noten gibt, wenn auch Deicide draufsteht, müssen Scent Of Flesh wertungstechnische Abschläge in Kauf nehmen und landen im soliden Mittelfeld der Punkteskala.
"Deform In Torture" ist ein gutes Album geworden, dass wenige Wünsche offen lässt und Freunde des gepflegten Todesstahls auch begeistern kann. Das grosse Manko ist eben die nicht vorhandene Identität - und die sollte zumindest Ansatzweise zu erkennen sein. Vielleicht bringt die Zukunft eigene Ideen mit sich; momentan müssen sich Scent Of Flesh aber mit acht Punkten für gute handwerkliche Fähigkeiten zufrieden geben.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Firebox Records |
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Veröffentlichung |
3/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |