Nachdem sie mehrere Demos herausgebracht haben, haben Vehementer Nos ganze sechs Jahre Zeit in ihr gleichnamiges Debut-Album investiert. Um zudem so viel Zeit wie nötig für die Aufnahmen selbst zur Verfügung zu haben, wurden diese und das Abmischen im Heim-Studio vorgenommen. Die zeitliche Investition hat sich meiner Meinung nach ausgezahlt, denn das Resultat davon ist ein Album, das wirklich speziell ist und bei dem auch die Produktion mehr als nur akzeptabel ist.

Vehementer Nos, die aus zwei Personen bestehen, haben sich für diese Scheibe die Unterstützung von vier Gast-Musikern geholt. So sind dann nebst den üblichen Metal-Instrumenten auch Piano, Violine, Cello und Flöte vertreten. Für mich ist das in Zeiten von Synthie-Gedudel ein absoluter Pluspunkt und ich kann den folgenden Worten der Plattenfirma nur zustimmen: "Solch ein …Projekt konnte nur durch richtige Instrumente zum Leben erweckt werden".

Die Scheibe fängt wie erwartet unscheinbar an; Leises Gitarrengeklimper steigert sich bis Stromgitarren und Schlagzeug über alles wie ein Gewitter hinein brechen. Als dann noch eine Violine dazu kommt, ergibt sich ein fast schon dramatisches Zusammenspiel, das anfangs wie ein abstraktes Gemälde wild zusammen gewürfelt zu sein scheint. Es stellt sich dann aber heraus, dass der Rest der CD doch harmonischer ist, obwohl extreme Stimmungs-Wechsel à la Dornenreich hier zum absoluten Pflichtprogramm gehören. Insgesamt bietet Vehementer Nos Black Metal mit progressiver Prägung und relativ dezenten aber perfekt eingesetzten Klassik-Elementen. Keines der Instrumente - sei es nun ein klassisches oder metallisches - ist zu fest im Vordergrund, sie lassen einander alle den nötigen Raum. Jeder der langen Lieder hat eine eigene Atmosphäre, respektive viele verschiedene Atmosphären: von schleppend düster und traurig bis kraftvoll und erhaben. Diese Abwechslung trägt dazu bei, dass einem beim Genuss dieses Scheibchen nicht langweilig wird.

Um den niemals endenden Zyklus der Zeit und den ewig bleibenden Durst nach Macht drehen sich die Songtexte, welche alle in Französisch gehalten sind. Obwohl ich finde, dass es viele Sprachen gibt, die weitaus besser zu Metal passen als Französisch, schätze ich es allgemein sehr, wenn eine Band in ihrer Muttersprache singt, denn dies lässt die Musik authentischer wirken. Und authentisch sind Vehementer Nos. Nichts wirkt aufgesetzt und so fällt es mir schwer, etwas zu bemängeln, ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass Engwar und A.M. noch mehr zu bieten haben. So ist dann auch gemäss Info-Blatt der Plattenfirma "Vehementer Nos, das Album, nur der Ausgangspunkt von Vehementer Nos, der Band, von ihrem Streben nach immer besseren Songs". Sind wir also gespannt, was das Duo in Zukunft noch so zu bieten hat!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Osmose Productions

Veröffentlichung

3/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal