"Years in the Shadows" ist das mittlerweile dritte Album und besteht eigentlich aus zwei Promo CDs, die beide klanglich überarbeitet wurden. Das selbstproduzierte "Elysium" (2006) und "Chameleon" (2006) wurden aneinander gereiht und das hört man auch. Sowohl kompositorisch als auch musikalisch liegt da ein kleiner Quantensprung dazwischen. Während die "Elysium"-Phase eher durchschnittliche, metalligere, aber auch matschigere Kost offeriert, wirkt der zweite Teil von der "Chameleon" Promo deutlich frischer, energiegeladener und unverbrauchter. Die Entwicklung ist deutlich nachvollziehbar und man hat das Gefühl, dass sich die Nordmänner einiger einhängender Ketten entledigt haben.
Musikalisch präsentiert der Silberling hymnischen und getragenen Melodiestahl mit gewöhnungsbedürftigem, dunklem Klargesang. Genau wie die Insel selbst, brauchen auch die Klänge Platz zum Atmen und man spürt förmlich das Pulsieren der einzelnen Nummern. Vor allem im zweiten Teil tauchen eigenwillige Klanggebilde auf, die ihresgleichen suchen. Die Stimmung ist stets düster und geheimnisvoll. Potentiam vermag aber auch durch Dramatik und Ausdruckskraft zu faszinieren, was aber leider durch die unvorteilhafte Produktion verwässert wird.
Ein leicht zwiespältiger Eindruck hinterlässt die Scheibe. Während das ältere Material etwas abgestanden und schlammig wirkt, verbreiten die Kompositionen neuren Datums Spritzigkeit und Frische, ohne eine melancholisch-düstere Atmosphäre zu verneinen. Die Isländer haben sich vom unscheinbaren Kieselstein zum ungeschliffenen Rohdiamanten entwickelt. Ich warte gespannt auf das nächste "richtige" Album.
Albuminfo
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Punkte |
3/5 |
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Label |
Schwarzdorn Production |
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Veröffentlichung |
3/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Gothic Metal |
