Als Leser des Info-Beiblattes zu "Paths" wird man mit "Werte Freunde schicker Düster-Klänge" angesprochen. Dies erzeugte bei mir sogleich einmal eins Stirnrunzeln, denn das Wort "schick" in Verbindung zur Metalwelt geht für mich nun mal gar nicht. Ich überlegte mir jedoch weiter, dass die Promo-Firma, die das Beiblatt verfasste hatte, mit "schick" vielleicht bloss "kitschig" schön umschreiben wollte - was wiederum recht gut zu Gothic Metal passen würde. Nachdem ich aber die Musik für sich sprechen liess und mir "Paths" zu Gemüte führte, weiss ich nun, dass Eeriness den Kitsch-Faktor um einiges runter gefahren haben und dieser nun wirklich akzeptabel ist.

Bereits knapp vier Jahre ist es her, dass Eeriness ihr Vorgänger- und Debütalbum "A Life Beyond The Shades Of Time" auf den Markt brachten. Ganze sieben Jahre zuvor wurde die Band gegründet und spielte damals kurioserweise noch Heavy Metal. Kurios ist auch, dass nun ein neues Werk vorhanden ist, nachdem es Mitte letzten Jahres doch noch geheissen hat, dass alle Aktivitäten von Eeriness eingestellt werden. Na ja, wie auch immer, zurück zur Musik:

Die sieben Schweizer spielen klassischen Gothic Metal, wie er von seinen Anhängern so geliebt wird. Da fehlen weder die Gegensätze von hart und weich, noch das Keyboard, das sich relativ angenehm ins musikalische Zusammenspiel mischt. Als einen etwas spezielleren Punkt haben Eeriness Cello-Klänge zu bieten. Leider gehen diese etwas im Gesamtbild unter, aber grundsätzlich setzten sie immer mal wieder schöne, spezielle Akzente. Die beiden Leute am Mikrofon kommen sehr verschieden an: Sirkka Skald kann mit ihrer opernhaften Stimme punkten, denn man hört, dass sie wirklich etwas vom Singen versteht und darin ausgebildet ist. Philipp Gnos hingegen macht seinen Job nicht sonderlich gut. Es gibt einfach eine grosse Anzahl an besseren Sängern und da erstaunt es mich auch, dass er viel mehr zu hören ist als seine Gesangspartnerin. Die obligaten Duette der beiden Stimmen sind für mich nicht ideal, da ich diese Kombination oft schon um Weiten besser und packender gehört habe. Um noch einen allgemeinen Kritikpunkt hinzu zu fügen; den Songs fehlt allgemein die Spannung. Liebhaber des Gothic Metal werden "Paths" im Grossen und Ganzen trotzdem mögen.

Das instrumentale Outro bringt mich dazu, die Gedanken ein wenig schweifen zu lassen: Ich weiss ja nicht, ob der Titel der Scheibe etwas mit der aktuellen Band-Situation zu tun hat, aber Fakt ist, dass drei der Musiker (Zorka Ciklaminy, Cello; Tilia Schneider, Keyboards; Mikko Wiederkehr, Bass), die bei der CD-Aufnahme dabei waren, nun ihre eigenen Wege gehen und nicht mehr Bestandteil von Eeriness sind. Da ergeben sich in Hinblick auf die Zukunft der Band doch einige Fragen....

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2007

Format

CD

Land

Genre

Gothic Metal