Treuen Lesern dürfte aufgefallen sein, dass mich meine Rezensententätigkeit mit wenigen Ausnahmen zu einem grossen Fan der italienischen Schwarzmetallszene gemacht hat. Gerne sagte ich daher zu, als die Herren von Kult mit der Bitte um Rezension ihres Debutscheibchens "Winds Of War" an mich herantraten - viel falsch konnte ich nicht machen, handelt es sich doch schliesslich wieder um ein Stück Italien...

Zunächst einmal sei beiläufig erwähnt, dass laut Bandinfo kein Geringerer als Aphazel von Ancient für die Gitarrenarbeit auf "Winds Of War" verantwortlich zeichnet - weitere Verbindungen zwischen Ancient und Kult konnte ich nicht erschliessen.

Ohne dem vernachlässigbaren Intro grössere Aufmerksamkeit zu schenken wagte ich mich also schnell mitten hinein in den Kriegswind und liess die anstehenden neun Stücke neugierig auf mich zurollen. Starker Anfang. Die ersten beiden Tracks erinnern spontan an eine Mischung aus Satyricon und den Russen von Drama und rempeln sich selbstbewusst den Weg durch die Ohren direkt ins Gehirn frei. Wirklich gut gemacht und atmosphärisch ansprechend. Etwas gemässigter verlaufen die nächsten beiden Tracks, "Torture" und "Seven Blades", denen ein wesentlich seichterer und beinahe anspruchsloser Anstrich verpasst worden ist und die in mittelschnellem Tempo recht unspektakulär an mir vorbeiziehen. Reichlich entspannt sehe ich mich im Anschluss daran mit dem Höhepunkt des Albums konfrontiert: "Enstrangement" nennt sich Titel Nummer Sechs und stellt in meinen Ohren eines der besten Instrumentalstücke seit Bestehen der schwermetallischen Musik dar. Ein simpler aber eingängiger Gitarrenlauf begleitet das preschende Schlagzeug und sorgt für ehrliche Begeisterung meinerseits. Weiter geht's danach wieder mit der mit heiserem Gekreische angereicherten Tonkunst, die zwar als solide zu bezeichnen ist, an das Highlight "Enstrangement" jedoch weder in Sachen Aggressivität noch in Sachen Mitreissungsvermögen heranreicht.

Allem Anschein nach haben Debemur Morti mit Kult einen Fisch an Land gezogen, der zwar bereits jetzt eine betrachtliche Grösse aufweist, bei konsequenter Fütterung und entsprechender Pflege aber zu noch beeindruckenderen Ausmassen heranwachsen wird. "Winds Of War" besteht nicht ausschliesslich aus Unverzichtbarem, enthält aber eine ordentliche Portion düsteren Schwarzmetalls, die jeden Fan sättigen und neugierig auf weitere Veröffentlichungen machen dürfte.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Debemur Morti

Veröffentlichung

2/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal