Schon bei der Kritik zu "Monolith", dem aktuellen Werk von Atras Cineris schrieb ich, dass ARTicaz ein Label sei, welches in absehbarer Zukunft einen unumstösslichen Rang in Black Metal Kreisen erringen wird. Die vorliegende Arbeit dürfte das bis dato stärkste Argument für diese These sein! Die in Kameradschaft verbundenen Formationen Weird Fate und Membaris haben mit ihrem "Conspiracy"-Split ein wahnsinnig starkes Stück Schwarzstahl gezaubert, welches man getrost zu den Höhepunkten der bisherigen Saison zählen kann!
Eröffnet wird der Silberling von Weird Fate, einer hessischen Truppe, die, von der im Jahre 2004 veröffentlichten Demo abgesehen, noch keinen Ton veröffentlicht hat. Klingt das Produkt deshalb unerfahren und unausgereift? Nein! Klingt es dilettantisch oder stümperhaft? Nie! Klingt es langweilig und gekünstelt? Das Gegenteil ist der Fall! Von Membaris habe ich aufgrund des fantastischen Debüts viel erwartet, bei Weird Fate habe ich zumindest mit einer soliden Leistung gerechnet... und meine Erwartungen wurden um ein vielfaches übertroffen! Nach dem kurzen Intro "The Call" legen die Deutschen mit "Shadows" einen Black Metal Überkiller vor, der Atmosphäre und Kraft nur so um sich schleudert. Eine nachvollziehbare Liedstruktur, die von eisigen Gitarrenklängen und mitreisenden Keyboard-Einlagen vorwärtsgespeitscht wird, dazu noch mit unverkennbaren Eigenheiten gesegnet ist, verdient es als grossartig bezeichnet zu werden. Das beiden anderen Weird Fate Ausgeburten entsprechen ebenfalls diesem von "Shadows" vorgelegten extrem hohen Level. "Beyond The Fetters Of Life" ist ein fantastisches Stück, das durch eine ausgeprägte Trübsinnigkeit bestechen kann. "Forlorn" ist ein monumentales Stück, welches in seiner fast 13-minütigen Spielzeit, viele Facetten abdeckt und eine grosse Vielfalt verspricht. Diese drei Kompositionen werden für künftige Weird Fate Sprösslinge eine extrem hohe Messlatte darstellen. (12 von 13 Punkten)
Weiter geht es mit den ebenfalls deutschen Membaris, die dem ein oder anderen durch das charakterfeste "Into Nevermore" bekannt sein dürften. Nach einem kurzen Moment der Ruhe legt das Quartet auch schon mit "Mein Schwarzer Augenblick" los, ein Stück, welches unverzüglich in Erinnerung ruft, wo die Stärken dieser Formation ruhen. Der Übergang der eher atmosphärischen ersten Hälfte des Splits zur deutlich raueren Gangart des zweiten Teils, spielt Membaris zu. Im Kontrast wirkt ihre Musik rustikaler und ungestümer, was den facettenreichen Ausdrucksformen gut zu Gehör steht. Nach wie vor ist Abwechslung ein Zentraler Aspekt, auf den stark gesetzt wird. Jedes der drei Stücke lässt sich problemlos auch im Random-Spielmodus identifizieren. Markante, mal melodische, mal treibende, mal unkonventionelle Riffs und flüssige Rhythmen sorgen für die individuellen Gesichter der drei Nummern. Im Vergleich zu "Into Nevermore" konnte die Qualität sogar noch weiter gesteigert werden, sodass sich auch jeder Sympathisant des Vorgängers eine Kopie dieses Werkes erstehen sollte.(12 von 13 Punkten)
Beide Formationen haben sich mit diesem Split ein Monument errichtet, welches so wohl niemand erwartet hat. Weird Fate werden sich dank dieser Zusammenarbeit wohl einige Türen auftun und Membaris haben ihre Klasse erneut bestätigt, deshalb gibt es für beide ein imaginäres schwarmetallisches Verdienstkreuz erster Klasse!
PS: Und eines noch, dieses Pressung ist auf magere 500 Kopien limitiert, deshalb: Geschwindigkeit ist Trumpf.
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
ARTicaz |
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Veröffentlichung |
6/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |