Früher aktiv bei Naglfar wandelt Krachmacher Jens Ryden nun auf Solopfaden - dies dürfte sich innerhalb der Schwermetallszene weitestgehend herumgesprochen haben. Auch dass es sich bei der Ryden-Ein-Mann-Kapelle um "Profundi" handelt, ist manchem bekannt. Unbekannt war bislang jedoch das Klanggut dieser frisch aus der Taufe gehobenen "Formation", welches nun in Form von "The Omega Rising" erstmals präsentiert wird.

Ein für allemal abgeschlossen ist für Jens Ryden das Kapitel Naglfar und so ausschliesslich wie er sich dem neuen Projekt Profundi widmet werde auch ich es tun, ohne jeden Ton des Langspielers bis zum Erbrechen mit den Werken Naglfars zu vergleichen.

Wut, Schmerz und Wahnsinn. Mit unter anderem diesen Begriffen umschreibt der Meister selbst den Gehalt seines Debuts. Sehr treffend, wie ich finde. Wie ein Wirbelsturm nämlich bricht die Lärmfront über mich herein und nur selten bietet mir die Raserei Gelegenheit, Gedankenansätze zu fassen und zu Papier zu bringen. Es ist schon bewundernswert, wie perfekt Ryden sämtliche Instrumente und natürlich das Mikrofon beherrscht und seinen Aggressionen mit deren Hilfe Ausdruck verleihen kann. Sich in schwarzmetallische Höhen à la Setherial und Marduk aufschwingend, wütet er sich durch neun hochenergetische Kompositionen, spielt gekonnt mit Tempodrosselungen, Instrumentalparts und netten Klangexperimenten, wie dem Einsatz einer Kirchenorgel. Der Löwenanteil der Scheibe wird jedoch von den vorgenannten Sturmböen vereinnahmt, die auch hinsichtlich des Songwritings an ebenfalls vorgenannte Landsleute erinnern und jeden Headbanger zum Verzweifeln bringen. Sehr gut ausgefallen ist auch die Produktion - nicht anderes war zu erwarten.

Problemlos lässt sich "The Omega Rising" ins obere Bewertungsfeld einordnen, da das enthaltene Material schlicht und einfach vollkommen in Ordnung geht und ein ausfallfreies Stück Black Death Metal darstellt. So beschreitet Jens Ryden mit Profundi zwar keine neuen Pfade und verzichtet wohlwollend auf grössere Innovationen, beweist aber seine hochklassigen musikalischen Fähigkeiten, die auf diesem Debut hervorragend zur Geltung kommen. Stark, ausdauernd und nichts für empfindliche Ohren.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Viva Hate Records

Veröffentlichung

2/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal