"Wooden Words" nennt sich das seichte und leichtverdauliche Intro, welches an Sorgsvart erinnernd zunächst auf leisen Sohlen, dann nachdrücklich die bevorstehende Schlacht ankündigt. Und wie vermutet kämpft man mit scharfer Klinge: Ohne übergrosse Stücke auf die brachiale Streitaxt zu setzen und den Hörer mit gnadenlosem Geknüppel in die Flucht zu schlagen bedient man sich einer akkurateren Kriegsführung. Mit flinken Fingern entlockt man den Gitarren tanzende Riffs, die weniger an Black sondern vielmehr an Viking und Pagan Metal erinnern und eine entspannte und überlegene Atmosphäre in den Raum zaubern. Gleichsam präzise und variabel tritt auch das oftmals als Rammbock missbrauchte Schlagzeug in Erscheinung und prescht Seite an Seite mit den anmutigen Saiteninstrumenten überlegt und strukturiert nach vorne. Der Gesang tummelt sich zwischen klaren Tönen und Kreischstimme und wird nicht allgegenwärtig, sondern in angenehmen Happen eingesetzt, sodass die Instrumentalarbeit stets Vorrang behält, was sich angesichts der Qualität der aufs Parkett gelegten Riffs auch auszahlt. Wie die Faust aufs Auge passt die glasklare Produktion zu diesem Werk, dessen technische Raffinessen anders nicht zum Tragen gekommen wären.
Erfreulicherweise haben wir es bei "Cries Of Blood And Hate" mit keiner Enttäuschung, sondern einem kleinen Meisterwerk zu tun, welches ich jedem Freund des heidnischen Stahl dick aufs Brot schmieren möchte. Zwar passt der martialische Bandname Berserk nicht so recht zu der an den Tag gelegten Feinmechanik, lässt aber erahnen, dass die fünf Spanier auch blinde Wut vertonen können. Starkes Album, welches ich auf eine Stufe mit dem Dantalion-Debut stelle.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Unexploded Records |
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Veröffentlichung |
2/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |